Für das Gesamtjahr stellte Vorstandschef Klaus Josef Lutz, dessen Vertrag soeben bis 2017 verlängert wurde, am Donnerstag in München «ein noch besseres Ergebnis» als vergangenes Jahr in Aussicht.
Der Konzernumsatz stieg im ersten Halbjahr um zwölf Prozent auf 5,1 Milliarden Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um knapp drei Prozent auf 91 Millionen Euro. Die Übernahme des größten neuseeländischen Obsthändlers Turners & Growers hat sich für die
BayWa ausgezahlt: Die Geschäfte der neuseeländischen Tochter übertrafen die Erwartungen und glichen Rückgänge auf heimischen Märkten aus. Auch für das zweite Halbjahr ist die BayWa optimistisch, weil die Neuseeländer vom Wachstum auf dem asiatischen Markt profitieren.
Das Geschäft mit erneuerbaren Energien lief ebenfalls sehr gut. Die Debatten über geringere Einspeisevergütungen für Photovoltaik-Strom löste in Deutschland einen Nachfrageboom bei Modulen und Anlagen aus. Auch in den USA lief das Geschäft mit Solar- und Windanlagen sehr gut.
Im zweiten Halbjahr erwartet Lutz, dass der bislang eher schwache Getreide- und Baustoffhandel auf Touren kommt. «Durch die zu erwartende durchschnittliche
Getreideernte in Deutschland und Europa, aber aufgrund deutlich schlechterer Ernteerwartung in den USA und Teilen der GUS-Staaten dürften die
Getreidepreise in den nächsten Monaten sehr volatil sein, aber mit stärkerer Tendenz nach oben», sagte Lutz. Bei steigenden Getreidepreisen investierten die Bauern zudem mehr. Die bislang hohe Nachfrage nach Maschinen und Geräten dürfte daher nur leicht sinken. Und im Baustoffhandel läuft jetzt saisonüblich das margenstarke Lagergeschäft der BayWa an.
Commerzbank-Analyst Dennis Schmitt erklärte, er sehe die Jahresprognose nach dem starken Quartal in Reichweite. Im vergangenen Jahr hatte die BayWa einen Rekordumsatz von 9,6 Milliarden Euro und einen Gewinn von 70 Millionen Euro nach Steuern erzielt. Die AG ist zu 60 Prozent im Besitz von Raiffeisen-Genossenschaften, der Rest ist in Streubesitz. (dpa)