Die Delegation aus Sachsen-Anhalt reiste zur entscheidenden Aufsichtsratssitzung der Genossenschaftsmolkerei
Deutsches Milchkontor (DMK). Vor Ort bildeten die Menschen aus Bad Bibra am Montagmorgen gemeinsam mit Dutzenden Betroffenen anderer bedrohter DMK-Standorte ein Spalier für die Aufsichtsratsmitglieder, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) sagte. «Wir haben gezeigt, dass hinter jeder Entscheidung ein Schicksal steht.»
Das DMK hatte angekündigt, unter anderem die Burgenlandkäserei im kommenden Jahr schließen zu wollen. Das letzte Wort hat der Aufsichtsrat. Die größte deutsche Genossenschaftsmolkerei begründete das mit einer Kündigungswelle unzufriedener Landwirte. Perspektivisch fehle Milch. Zudem müsse das
DMK wettbewerbsfähiger werden, um den Erzeugern höhere Preise zahlen zu können, hieß es.
Im Burgenlandkreis stießen die Pläne auf Unverständnis. Das Werk mit rund 110 Beschäftigten schreibe schwarze Zahlen und sei gut ausgelastet, monierten die Kritiker. Laut
NGG sagten die Mitglieder des Aufsichtsrats am Montagmorgen zu, das Anliegen der protestierenden Beschäftigten zu prüfen. Wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist, ist einer DMK-Sprecherin zufolge nicht absehbar.