13.04.2013 | 12:14 | Etikettenschwindel
Immer mehr Betriebe werden auf Pferdefleisch untersuchtHannover - Zwölf Betriebe in Niedersachsen sind direkt von einem niederländischen Großhändler, der Fleisch falsch deklariert haben soll, beliefert worden. |
(c) proplanta Ermittler überprüften nun die betroffenen Betriebe, sagte eine Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums am Freitag in Hannover. Sie befinden sich in den Landkreisen Cloppenburg, Göttingen, Hildesheim, Osnabrück, Stade und Vechta sowie in der Stadt Oldenburg. In allen Fällen handele es sich um weiterverarbeitende Betriebe, Schlachtereien seien nicht betroffen. Die Ware wurde gesperrt.
Das mit Pferdefleisch gemischte Rindfleisch könnte auch in Fertigprodukten wie Tiefkühlkost oder Suppen verarbeitet worden sein.
Wieviel Fleisch insgesamt in die niedersächsischen Unternehmen gegangen ist, können die Behörden noch nicht abschätzen. «Wir haben einen Zeitraum von zwei Jahren und eine große Menge an Fleisch», sagte die Sprecherin.
Aktuell konnten nach Behördenangaben in keinem der betroffenen Betriebe Restbestände der aus den Niederlanden gelieferten Ware gefunden werden. Die meisten der daraus hergestellten Produkte würden auch nicht mehr im Handel sein. Ein Teil davon sei bereits aus dem Verkehr gezogen worden, als der Pferdefleisch-Skandal im Februar/März bekanntwurde. Für betroffene Waren, deren Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen ist, sei umgehend ein Rückruf eingeleitet, teilte das Verbraucherschutzministerium am Abend mit.
Ein niederländischer Großhändler soll nach Angaben der dortigen Behörden schon seit mehr als zwei Jahren Pferdefleisch falsch etikettiert und in 16 EU-Staaten verkauft haben. Nach Angaben des Bundesverbraucherministeriums gibt es derzeit keine Hinweise auf eine mögliche Gesundheitsgefährdung.
Von Betrug mit Pferdefleisch betroffene Betriebe
Ein niederländischer Großhändler soll seit mehr als zwei Jahren Pferdefleisch falsch etikettiert und verkauft haben - auch an mehr als 120 Unternehmen in Deutschland. Bis auf das Saarland und Bremen sollen alle Bundesländer betroffen sein. Einige Länder haben mitgeteilt, wie viele Betriebe involviert sein könnten:
Baden- Würtemberg: 15 Betriebe
Bayern: 12 Betriebe
Berlin: 1 Betrieb
Brandenburg: 5 Betriebe
Hamburg: 3 Betriebe
Hessen: 5 Betriebe
Mecklenburg-Vorpommern: 3 Betriebe
Niedersachsen: 12 Betriebe
Nordrhein-Westfalen: 38 Betriebe
Rheinland-Pfalz: 2 Betriebe
Sachsen: 11 Betriebe
Sachsen-Anhalt: 1 Betrieb
Schleswig-Holstein: 3 Betriebe
Thüringen: betroffen, keine konkreten Angaben (dpa)
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