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22.08.2013 | 14:13 | Biergartenführer 

Biergarten-Map führt zu Deutschlands schönsten Biergärten

Stuttgart/Hohenheim - Bier gilt in Deutschland nicht nur als Getränk, es besitzt schon beinahe Kultstatus. Jeder Deutsche trank im Schnitt in 2012 rund 105 Liter Bier.

Die schönsten Biergärten in Deutschland
Allein während des traditionellen Münchner Oktoberfestes werden jedes Jahr durchschnittlich rund 60.000 Hektoliter Bier ausgeschenkt. Über 1.300 Brauereien gibt es bundesweit - davon fast die Hälfte in Bayern - und mehr als 5.000 Biermarken, berichtet das Agrarportal Proplanta.

Viele der Biere sind regional geprägt und unterscheiden sich bereits durch die Farbe, die vom blonden Pils über das braune Alt bis zum tiefdunklen Starkbier enorm variiert. Auch der Geschmack zeigt eine große Vielfalt. Man unterscheidet obergärige Biere wie Altbier, Kölsch oder Weizenbier, bei denen die Hefe während der Gärung an die Oberfläche steigt. Sie zeichnen sich oft durch ein fruchtiges Aroma und etwas höheren Alkoholgehalt aus. Bei untergärigen Bieren wie Exportbier, Pils oder Helles sinkt die Hefe im Gärprozess zu Boden. Sie benötigen eine längere Reifezeit bei niedrigeren Temperaturen. Letztere dürfen lediglich aus Gerstenmalz hergestellt werden. Neben Weiß- oder Weizenbier, die mindestens 50 Prozent Weizenanteil enthalten, gibt es auch Roggen-, Dinkel-, Emmer- oder Mehrkornbier.

Bier besteht aus bis zu 90 Prozent Wasser. Die jeweiligen chemischen Inhaltsstoffe, die im Wasser gelöst sind, bestimmen den typischen Charakter des Bieres. Weiches, salzarmes Wasser eignet sich für helles Bier (z.B. Pilsner), ein hoher Sulfatgehalt für Exportbier. Malzaromatische, dunkle Lagerbiere wiederum bestehen aus Wasser mit einer hohen Carbonathärte.

Der Hopfen verleiht dem Bier auch seinen charakteristischen Duft. Ein Pils besitzt gegenüber dem Weizenbier etwa den doppelten Hopfenanteil. Mit zunehmender Bitternote steigt die Haltbarkeit des Bieres.

Erste Hinweise auf bierähnliche Getränke stammen bereits aus der Antike von den Ägyptern, Sumerern und Babyloniern. Die „Cervisia“ war für die Römer ein barbarisches Getränk. Im Mittelalter galt Bier als besonders für Kinder geeignetes Getränk. Der Alkoholgehalt war damals niedriger, der Kaloriengehalt des „flüssigen Brotes“ dagegen hoch. Vor allem jedoch war es im Gegensatz zu Wasser keimfrei.

Heute liegt der Alkoholgehalt von Bier normalerweise zwischen 4,5 und 6 Vol. %, doch es gibt Ausnahmen. Das stärkste Bier der Welt kommt aus Schottland: Das Brewmeister Armageddon hat einen Alkoholgehalt von 65 %. In Deutschland hält der Schorschbock aus der mittelfränkischen Brauerei Schorschbräu mit 43 % Alkohol den aktuellen Rekord.

Das Reinheitsgebot, nach dem in Deutschland Bier gebraut werden muss, sichert bereits seit fast 500 Jahren die Bierqualität und ist damit das älteste, noch heute gültige Lebensmittelgesetz der Welt. Es wurde im Jahre 23. April 1516 von Herzog Wilhelm IV. erlassen und galt zunächst verbindlich für Bayern. Dieser Tag wird hierzulande als „Tag des Bieres“ begangen. Das Reinheitsgebot schreibt vor, dass Bier ausschließlich aus den vier Ingredienzien Malz, Hopfen, Hefe und Wasser gebraut werden und keine künstlichen Aromen oder Zusatzstoffe enthalten darf.

Der Schaum auf dem Bier entsteht durch die beim Gärprozess entwickelte Kohlensäure. Sie perlt schneller aus, je wärmer das Bier ist. Die ideale Bier-Temperatur liegt deshalb zwischen sechs und acht Grad, denn zu kaltes Bier schäumt zu wenig, zu warmes dagegen zu stark.

Das größte Hopfenanbaugebiet der Welt ist die Hallertau in Oberbayern. Rund 85 Prozent der gesamten bundesweiten Hopfen-Anbaufläche von gut 17.000 Hektar sind dort zu finden. Die diesjährige Hopfenernte in der Hallertau wird witterungsbedingt voraussichtlich rund 23 Prozent geringer ausfallen als in 2012. Erwartet werden nur rund 23.000 Tonnen Hopfen. Auf ihren Gerstensaft verzichten brauchen Bierliebhaber deshalb wohl nicht, da Vorräte den Engpass ausgleichen.

Genossen wird der Gerstensaft von vielen Menschen am liebsten in einem gemütlichen Biergarten. Ihren Ursprung haben die Biergärten in München, der bayerischen Landeshauptstadt, wo noch heute die meisten und größten Biergärten zu finden sind. Allein im „Königlichen Hirschgarten“ in Nymphenburg finden 8.000 Menschen Platz. Etliche Biergärten gehören auch traditionsreichen Brauereien an wie der Paulaner Biergarten oder der Löwenbräukeller. Doch auch in anderen Regionen existiert eine langjährige Biergartentradition - im ältesten Biergarten Berlins, dem Prater Garten, kann man sich bereits seit 1837 erfrischen. 

Viele Biergärten offerieren aber auch kleine oder große Gerichte bis hin zu Delikatessen und natürlich andere Getränke. Über die Angebote, Spezialitäten und Hintergründe der verschiedenen Lokale informiert die Biergarten-Map von Proplanta. (proplanta)
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