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16.04.2007 | 07:44 | Regenerative Energien 

Bosch baut Produktion für Solartechnik weiter aus

Stuttgart - Die Bosch-Gruppe baut die Produktion von solarthermischen Anlagen deutlich aus.

Solarkollektoren
(c) proplanta
Der Geschäftsbereich Thermotechnik erwartet für dieses Jahr einen Absatz von über 150 000 Sonnenkollektoren – das sind rund 60 Prozent mehr als 2006. Bis 2009 will Bosch den Absatz mehr als verdoppeln. "Die Sonne liefert uns einen unendlichen Energievorrat. Bosch hat die Technologie, diesen bereits heute effizient zu nutzen", sagte Bosch-Geschäftsführer Wolfgang Chur, der unter anderem für den Geschäftsbereich Thermotechnik verantwortlich ist. Mit solar- und geothermischen Anlagen will Bosch in diesem Jahr den Umsatz insgesamt um knapp 100 Millionen Euro auf 400 Millionen Euro steigern.

Nach der Windenergie leisten Solarthermie-Anlagen im Vergleich zu anderen Systemen, die erneuerbare Energien nutzen, den größten Beitrag zur Deckung des weltweiten Energiebedarfs. Während des Betriebs entstehen keinerlei CO2-Emissionen. Für die Wassererwärmung eines Vier-Personenhaushaltes werden zwei Kollektoren mit einer Fläche von je rund zwei Quadratmetern benötigt. Der Markt für solarthermische Anlagen wächst kräftig. Im vergangenen Jahr betrug das weltweite Umsatzvolumen 1,2 Milliarden Euro. Innerhalb der kommenden fünf Jahre wird ein Wachstum auf dann 2,6 Milliarden Euro erwartet.

Bosch stellt sich auf die zunehmende Nachfrage mit einem Ausbau der Fertigung ein. Der Standort im westfälischen Wettringen wurde kontinuierlich erweitert. Allein in den vergangenen zwei Jahren hat sich dort die Zahl der Mitarbeiter auf 170 verdoppelt. Darüber hinaus startete vor kurzem im portugiesischen Aveiro eine neue Fertigungslinie. Vor allem auf dem südeuropäischen Markt steigt die Nachfrage nach Solarthermie-Anlagen kräftig.

In Spanien trat im vergangenen Jahr eine neue Verordnung in Kraft, die für Neubauten und umfangreiche Sanierungen den Einbau von Solartechnik vorschreibt. Dadurch hat sich die neu installierte Kollektorfläche 2006 im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt. Bis zum Jahr 2010 wird in Spanien mit einer insgesamt installierten Kollektorfläche von fünf Millionen Quadratmetern gerechnet. Zum Vergleich: Diese Fläche bedeutet, dass gegenüber herkömmlichen Warmwasseranlagen 250 Millionen Liter Heizöl weniger verbraucht und die Umwelt um rund 550.000 Tonnen CO2 entlastet wird.

Im vergangenen Jahr hat Bosch Thermotechnik eine neue Generation von langlebigen Kollektoren auf den Markt gebracht, die besonders leicht, einfacher montierbar und gut wieder verwertbar sind. Die umweltfreundlichen Solarthermie-Anlagen schonen in Kombination mit moderner Brennwerttechnik auch den Geldbeutel: "Mit dem Ersatz einer Altanlage durch ein System aus Brennwertkessel und solarer Wasseraufbereitung kann beispielsweise ein Haushalt in Deutschland seine Energiekosten um jährlich bis zu 800 Euro senken", betonte Dr.-Ing. Joachim Berner, Vorsitzender des Bereichsvorstands des Bosch-Geschäftsbereichs Thermotechnik. Mindestens zwei Millionen Heizanlagen in Deutschland sind technisch veraltet und müssen in den kommenden Jahren erneuert werden.

Neben dem Ausbau der Kapazitäten bei Sonnenkollektoren hat die Bosch-Gruppe auch die Aktivitäten im Bereich Wärmepumpen ausgebaut. Ende Januar wurde in den USA mit der FHP Manufacturing der führende Anbieter in diesem Bereich übernommen. Vor knapp zwei Jahren übernahm Bosch bereits den schwedischen Hersteller IVT Holding AB. Während der Fachmesse ISH in Frankfurt wurde zudem ein Brenner vorgestellt, der mit Pflanzenöl betrieben werden kann. Bosch erwartet, dass bis 2009 die Hälfte des deutschen Thermotechnik-Marktes auf Systeme zur Nutzung regenerativer Energien entfallen wird. Heute sind es bereits 35 Prozent. Europaweit wird dieser Anteil bis 2015 auf 26 Prozent steigen. Der Unterschied zu Deutschland entsteht dadurch, dass sich der Markt in Ländern wie Russland oder der Ukraine erst noch im Aufbau befindet.


Hintergrundinformationen:
Die Bosch-Gruppe ist ein international führender Hersteller von Kraftfahrzeug- und Industrietechnik, Gebrauchsgütern und Gebäudetechnik. Rund 260 000 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von 43,7 Milliarden Euro. 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik” von Robert Bosch (1861-1942) in Stuttgart gegründet, umfasst die heutige Bosch-Gruppe ein Fertigungs-, Vertriebs- und Kundendienstnetz mit rund 300 Tochtergesellschaften und mehr als 13 000 Bosch Service Betrieben in über 140 Ländern.

Die gesellschaftsrechtliche Struktur der Bosch-Gruppe sichert ihre finanzielle Unabhängigkeit und unternehmerische Selbstständigkeit. Sie ermöglicht dem Unternehmen, in bedeutende Vorleistungen für die Zukunftssicherung zu investieren und seiner gesellschaftlichen Verantwortung im Sinne des Firmengründers gerecht zu werden. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnützigen Robert Bosch Stiftung. Die unternehmerische Gesellschafterfunktion wird von der Robert Bosch Industrietreuhand KG wahrgenommen.


Quelle: Bosch

 
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