Am Montag teilte der Konzern mit, Anteile an drei Förderprojekten im
Golf von Mexiko an das texanische Unternehmen Plains verkaufen zu wollen. Dafür kassieren die Briten 5,55 Milliarden US-Dollar (6,93 Mrd Euro).
Die Wettbewerbsbehörden müssen noch zustimmen. Die Unternehmen gehen davon aus, dass das Milliardengeschäft Ende des Jahres endgültig über die Bühne gegangen sein wird.
Der Verkauf sei Teil der Strategie, sich auf besonders große und lukrative Projekte zu konzentrieren. Sieben aktive und zukünftige Quellen bleiben den Briten in der Region.
BP hatte die konkreten Verkaufsabsichten im Golf von Mexiko bereits im Mai kundgetan und sich seitdem auf die Suche nach einem Käufer begeben. Für
BP seien die abzustoßenden Ölquellen «ohne strategische Bedeutung», hatte Vorstandschef Bob Dudley damals erklärt.
Im Golf von Mexiko will sich BP auf einen Kern von Produktionsquellen beschränken. Dort war im April 2010 die Plattform «Deepwater Horizon» explodiert und hatte eine riesige Umweltkatastrophe ausgelöst. Das Unglück kostete elf Menschen das Leben und verursachte einen Milliardenschaden.
BP beschloss daraufhin, sich von Firmenwerten in Höhe von 38 Milliarden US-Dollar zu trennen, um die Kosten decken zu können. Davon hat das Unternehmen inzwischen 32 Milliarden Dollar geschafft.
Die Rechnung für die Katastrophe könnte höher ausfallen als von der Londoner Konzernzentrale bisher erwartet. Auch nach der Einigung mit tausenden privaten Klägern auf die Entschädigung für Umweltschäden und Geschäftseinbußen über eine Summe von rund 7,8 Milliarden US-Dollar zeigt sich das US-Justizministerium hart.
Die USA werfen BP vor, vor der Katastrophe «grob fahrlässig» gehandelt zu haben.
Sollte ein Gericht in dem im Januar beginnenden Gerichtsverfahren dies bestätigen, steht den staatlichen Stellen nach US-Gesetz eine Entschädigung von 4.300 US-Dollar pro ausgelaufenem Barrel (159 Liter) Rohöl zu. BP würde dann eine zusätzliche Strafsumme von bis zu 20 Milliarden US-Dollar drohen. (dpa)