Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
23.01.2014 | 06:25 | Klimaziele verfehlt 

BP geht von steigenden CO2-Emissionen aus

Hamburg - Die Schwellenländer werden den globalen Verbrauch von Energie nach Einschätzung des britischen Konzerns BP in den kommenden Jahrzehnten weiter nach oben treiben.

Treibhausgase
(c) proplanta
Dabei setzen sie vor allem auf Kohle, Öl und Gas, heißt es in einer Langfrist-Prognose von BP, die am Mittwoch in Hamburg vorgestellt wurde. Bis 2035 werde jeder dieser fossilen Energieträger einen Anteil von 27 Prozent am weltweiten Energieverbrauch erreichen.

«Erstmals in der Geschichte der Menschheit wird es keinen klar dominierenden Energieträger mehr geben», sagte Christof Rühl, Chefvolkswirt des BP-Konzerns. Grundlage für den höheren Energiebedarf sei letztlich die Zunahme der Weltbevölkerung um weitere 1,7 Milliarden Menschen und die wachsende Wirtschaftsleistung der Welt, die sich den Annahmen zufolge ungefähr verdoppeln werde.

Unter den drei großen Energiequellen werde Gas mit einem durchschnittlichen jährlichen Plus von 1,9 Prozent das stärkste Wachstum erreichen, vor Kohle mit 1,1 und Öl mit 0,9 Prozent. Die erneuerbaren Energien wachsen demnach sogar am schnellsten von allen Energiearten, steigern ihren Anteil an der globalen Energieproduktion aber dennoch nur von zwei auf sieben Prozent.

Damit würden im Jahr 2035 rund 81 Prozent der weltweiten Energieerzeugung auf die fossilen Energieträger entfallen - der Rest auf Atomkraft, Wasserkraft und erneuerbare Energien.

Insgesamt werde der Energieverbrauch um 41 Prozent zunehmen, wobei 95 Prozent des Wachstums auf die Schwellenländer entfielen. Dabei steigt nach der Prognose der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid um 29 Prozent - das ist weit jenseits aller klimapolitischen Zielsetzungen und am Ende doppelt so viel wie 1990. «Es ist völlig klar, dass die Ziele der Klimapolitik nicht erreicht werden können», sagte Rühl.

Die EU, die gerade eine Reduktion ihrer CO2-Emissionen um 40 Prozent als verbindliches Ziel festgelegt hat, wird laut BP-Prognose im Energiebereich rund 25 Prozent schaffen können. Das sei vor allem auf den vermehrten Einsatz von Gas und erneuerbaren Energien zurückzuführen, sagte Rühl.

Bei der Stromerzeugung werde der Anteil der Erneuerbaren von heute 6 auf 17 Prozent steigen und somit weltweit der höchste sein. Die Energienachfrage in der EU habe ihren Höchststand überschritten und werde bis 2035 wahrscheinlich um sechs Prozent zurückgehen.

Insgesamt sieht die Energiewelt in gut 20 Jahren nach Erwartungen von BP anders aus als heute. Nur noch Europa und Asien werden auf Energieimporte angewiesen sein, Amerika dagegen wandelt sich dank der Ausbeutung unkonventioneller Öl- und Gasvorkommen zu einem Nettoexporteur. Die Verfügbarkeit der Rohstoffe ist nach Rühls Einschätzung kein Problem; es werde genug Öl, Gas und Kohle zur Deckung der Nachfrage gefördert werden. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Strom ist Menschenrecht - Weltbank will besseren Zugang in Afrika

 EU beschließt emissionsfreie Gebäude von 2050 an

 Erneut weniger Elektroautos im März - Ziel in weiter Ferne

 Zunehmendes Interesse an digitalen Stromzählern

 RWE rechnet mit Gewinnrückgang und macht Druck bei Kraftwerksstrategie

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken