Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.09.2022 | 08:18 | Zuckererzeugung 

Bundeskartellamt: Zuckerkonzerne dürfen bei Gasmangel kooperieren

Bonn - Die Zuckerhersteller Nordzucker, Südzucker, Pfeifer & Langen und Cosun Beet haben vom Bundeskartellamt grünes Licht für ihren Plan erhalten, bei einem Gasversorgungsnotstand bis Juni 2023 zu kooperieren und damit die Verarbeitung von Zuckerrüben zu sichern.

Zuckerproduktion
Bild vergrößern
(c) proplanta
Wie die Wettbewerbsbehörde am Dienstag vergangener Woche (6.9.) in Bonn mitteilte, sieht die Vereinbarung vor, dass sich die Unternehmen im Falle einer Kappung der Gasversorgung und resultierendem Produktionsstillstand in den betroffenen Fabriken gegenseitig Produktionskapazitäten zur Verfügung stellen. Der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, erklärte, dass zurzeit einige Zuckerfabriken mit Erdgas befeuert würden.

„Bleibt das Gas aus, käme es zum Produktionsstillstand mit gravierenden Folgen, da der Verderb großer Teile der Rübenernte droht. Das ist auch für die Verbraucherinnen und Verbraucher ein Szenario, das es zu vermeiden gilt, da sich übermäßige Preisspitzen beim Grundprodukt Zucker in der gesamten Wertschöpfungskette auswirken“, sagte Mundt.

Dem Bundeskartellamt zufolge dürfen die Konzerne einander aber nur dann freie Produktionskapazitäten zur Verfügung stellen, wenn es durch hoheitliche energiewirtschaftliche Maßnahmen zu Kürzungen oder Kappungen der Gasversorgung und in der Folge zum Produktionsstillstand an einem Standort kommt. Zudem müssen die Unternehmen zuvor konzernintern alle ihre freien Produktionskapazitäten in Deutschland und Europa nutzen und versuchen, die Zuckerrüben in einer anderen nicht mit Erdgas betriebenen Fabrik des Unternehmens zu verarbeiten, sofern das wirtschaftlich aufgrund der Transportkosten möglich ist. Außerdem ist der Informationsfluss zwischen den Unternehmen auf das für die Kooperation unerlässliche Minimum zu beschränken.

Der Verein der Zuckerindustrie (VdZ) - dies ist ein Zusammenschluss der vier Konzerne mit Sitz in Berlin - begrüßte die Entscheidung des Bundeskartellamtes. Die Verarbeitung von Zuckerrüben sei als Teil der Ernährungsindustrie systemrelevant. Viele Zuckerfabriken seien in den vergangenen Jahren auf Gas umgestellt worden, um in Zukunft klimaneutral zu produzieren. „Dieses vorausschauende Handeln darf uns nun nicht zum Nachteil werden“, hob der VdZ-Vorsitzende Dr. Lars Gorissen hervor.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Weißzuckerfuture schmiert ab

 Südzucker verzeichnet deutlichen Ergebnisrückgang

 Bayern fordert Gaskraftwerke für Süddeutschland

 Sieben Braunkohle-Blöcke stehen vor endgültiger Stilllegung

 Gasnetz könnte schrumpfen

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken