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06.11.2012 | 12:45 | Weihnachtsbaum-Kauf 

Christbaum-Maps: Die schönsten Weihnachtsbäume direkt vom Erzeuger

Stuttgart/Hohenheim - Über 25 Millionen Christbäume werden auch in diesem Jahr wieder in Wohnzimmern, auf Balkonen und in Büros für Weihnachtsstimmung sorgen.

Weihnachtsbäume selber fällen
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(c) proplanta

Der Anbau der Bäume erfolgt überwiegend in Form landwirtschaftlicher Sonderkulturen, teilt das Agrar-Informationszentrum Proplanta mit. Rund 89 Prozent der Bäume stammte im letzten Jahr aus heimischer Produktion. Der Rest, vor allem die billigere Ware aus Baumärkten oder von Tankstellen, kommt überwiegend aus Dänemark und anderen Nachbarländern. Rund 450 Anbieter regional erzeugter Christbäume sind in den Christbaum-Maps von Proplanta gelistet.


Weihnachtsbaumpreise auch 2012 stabil

Trotz erheblicher Frostschäden an Weihnachtsbäumen vor allem im Süden und in der Mitte Deutschlands müssen die Verbraucher auch in diesem Jahr für den Christbaum-Kauf nicht tiefer in den Tasche greifen als in 2011. Der Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger rechnet in der Saison 2012 mit Preisen von etwa 16 bis 22 Euro pro laufendem Meter Nordmanntanne, rund 9 bis 12 Euro für den Meter Blaufichte und 5 bis 7 Euro für den Meter Fichte.


Vom Samen bis zum Tannenbaum

Die Nordmanntanne hat in Deutschland einen Marktanteil von etwa 80 Prozent. Das Saatgut für diesen beliebtesten Weihnachtsbaum aus deutscher Produktion stammt vorwiegend aus Georgien. Die Bäume dort zeigen eine besonders schöne Wuchsform und treiben relativ spät aus, wodurch das Frostrisiko herabgesetzt wird. Zur Saatgutgewinnung werden die Zapfen aus bis zu 60 Meter Höhe von Hand gepflückt. Die Sämlinge verbleiben nach der Aussaat zwei Jahre im Saatbeet und anschließend zwei weitere Jahre im Verschulbeet. Erst dann können sie in ihr endgültiges Quartier verpflanzt werden. 

Bis aus den Bäumchen zwei Meter hoher Weihnachtsbaum herangewachsen ist, muss man sich rund 10 weitere Jahre gedulden. Die Weihnachtsbaumerzeuger rechnen für einen Hektar rund 80 Arbeitsstunden jährlich, die vor allem aus Handarbeit bestehen.  


Baum mit Geschichte

Die Sitte, einen Baum im Haus aufzustellen, reicht weit bis in das Mittelalter zurück. Erste urkundliche Belege von Anfang des 16. Jahrhunderts stammen vor allem aus dem Elsass, wo die Zünfte und Vereine immergrüne Bäumchen in den Zunfthäusern aufgestellt haben sollen. Der Überlieferung nach stand der erste geschmückte Weihnachtsbaum auf einem öffentlichen Platz 1510 in Riga.1605 soll es einen mit Äpfeln geschmückten, aber noch kerzenlosen Weihnachtsbaum in Straßburg gegeben haben. 1774 schließlich findet der Christbaum, nunmehr mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln geschmückt, in Goethes "Die Leiden des jungen Werther" Erwähnung. 

Die katholische Kirche wehrte sich anfangs heftig gegen diesen "heidnischen Brauch" - nicht zuletzt da ihr ausgedehnte Waldgebiete gehörten, die durch das Volk auf der Suche nach Weihnachtsbäumen geplündert wurden. Erst als in evangelischen Häusern der Christbaum als Weihnachtssymbol verwendet wurde, um sich von den katholischen Weihnachtskrippen zu unterscheiden, trat der Christbaum seinen Siegeszug an. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Weihnachtsbaum auch in den katholischen Regionen Deutschlands und Österreich üblich. Durch deutsche Auswanderer gelangte der Christbaum schließlich nach Nordamerika. 


Tipps zum Christbaumkauf

Proplanta rät Verbrauchern zum Kauf von Christbäumen aus regionalem Anbau. Die Bäume aus den nördlichen Nachbarländern haben weite Transportwege hinter sich und werden seit Ende Oktober eingeschlagen. Die Haltbarkeit ist daher oft kürzer und auch die Umweltbilanz ungünstiger. In vielen Bundesländern bürgt ein Herkunftssiegel dafür, dass der Baum aus der näheren Umgebung stammt.

Bei vielen Forstämtern und regionalen Anbietern können die Weihnachtsbäume bald wieder direkt im Wald bzw. ab Hof gekauft oder sogar selbst geschlagen werden. Damit kann ein Käufer sicher sein, dass sein Baum frisch ist. Rund 450 Anbieter sind in den Christbaum-Maps von Proplanta jeweils mit genauem Standort und Kontaktdaten verzeichnet. Die Projekte laden außerdem zum Mitmachen ein: Wer einen Christbaum-Anbieter kennt, kann diesen gerne in die jeweilige Karte eintragen. (proplanta)


Weitere Informationen:


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