«Im ersten Quartal des laufenden Jahres haben sich die Preise stabilisiert und sind sogar leicht gestiegen», sagte Vorstandschef Philip Comberg am Donnerstag bei einer Telefonkonferenz in Hamburg. Ursachen seien die Konsolidierung des Marktes sowie Anti-Dumping-Bemühungen der EU. Die Preise für die Komponenten von Solaranlagen hatten unter dem Druck chinesischer Importe in den vergangenen beiden Jahren um jeweils 40 Prozent nachgegeben und viele Unternehmen zum Aufgeben gezwungen.
Conergy will nun in diesem Jahr den Umsatz steigern und operativ die Gewinnzone ansteuern. Das Unternehmen hat im abgelaufenen Jahr einen ungünstigen Liefervertrag gekündigt und seine Fertigung in Frankfurt/Oder umgestellt. Dort werden keine Komponenten wie Solarzellen und Wafer mehr hergestellt, sondern nur noch komplette Module aus Zulieferungen montiert.
«Damit haben wir uns vom Preisverfall abgesetzt und die Fertigungstiefe verringert», sagte Comberg. Die Frankfurter Produktion sei voll ausgelastet und sehr wettbewerbsfähig. Dort arbeiten noch 300 Beschäftigte; früher waren es einmal doppelt so viele.
Conergy will sich nun auf den Bau großer Solaranlagen in den Auslandsmärkten fokussieren, vor allem in Asien und Nordamerika. Das Unternehmen erwirtschaftete zuletzt ein Viertel des Umsatzes in Deutschland, den Rest im Ausland. In Thailand installiert
Conergy zum Beispiel Solarkraftwerke mit mehr als 50 Megawatt Leistung. Das entspricht einer Fläche von mehr als 100 Fußballfeldern und einem Investment im dreistelligen Millionenbereich. Insgesamt will Conergy im laufenden Jahr den Absatz von zuletzt 370 Megawatt deutlich steigern.
Im vergangenen Jahr schrieb Conergy abermals rote Zahlen. Bei einem Umsatzrückgang von 37 Prozent auf 473,5 Millionen Euro durch den Preisverfall stand am Ende ein Verlust vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 84 Millionen Euro. Damit wurde der Verlust des Vorjahres immerhin halbiert. Im laufenden Jahr soll der Umsatz auf 650 bis 750 Millionen Euro steigen. (dpa)