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01.02.2021 | 00:03 | Floristik 

Coronakrise: Supermärkte machen Geschäft der Blumenhändler

München - Auch Blumenhändler leiden aktuell unter der Corona-Pandemie. Denn anstatt den Strauß im geschlossenen Blumenladen zu bestellen und extra abzuholen, nehmen ihn viele Kunden im Supermarkt mit.

Narzisse
Tulpen, Narzissen, Hyazinthen: Während in den Supermärkten schon die ersten Frühlingsblüher verkauft werden, müssen die Blumenläden dicht bleiben - selbst am lukrativen Valentinstag. (c) proplanta
«Wir können nur zuschauen, wie die Konkurrenz unser Geschäft übernimmt», sagt Roland Maierhofer, Geschäftsführer des Floristenverbands Bayern. «Gerade Rewe und Edeka stellen nun Floristen ein und lassen sie in einer Ecke Sträußen binden.»

Dabei kämpfen viele Blumenläden ohnehin ums Überleben, sagt Maierhofer. «Es gibt viele Betriebe, die dieses Jahr wohl nicht überstehen werden.» Das Bestellen und Abholen funktioniere bei Blumensträußen kaum. «Wenn ich eine Packung Nudeln kaufe, weiß ich genau, was ich bekomme. Aber bei Blumen ist das anders», erklärt Maierhofer. «Der Kunde möchte schauen: Welche Blumen sind da? Was gefällt mir?»

Nun steht auch noch der Valentinstag an - normalerweise einer der lukrativsten Tage für Blumenhändler. Viele Läden machen rund um den 14. Februar bis zu 20 Prozent ihres Jahresumsatzes, schätzt der Geschäftsführer des Floristenverbands. «Valentinstag, Muttertag, Ostern und Weihnachten - diese Hochfeiertage für Floristen sind lebensnotwendig. Davon zehren wir das ganze Jahr.»

Gerade in Hinblick auf den Valentinstag müsse die Menge an Blumen in den Supermärkten deutlich beschränkt werden, fordert Toni Schuberl, Landtagsabgeordneter der Grünen. «Für das Überleben der Blumenläden ist das Valentinstagsgeschäft essenziell.» Mit einer Anfrage an die Staatsregierung wollte er erreichen, dass der Verkauf aller verzichtbaren Produkte vorerst untersagt wird.

Wettbewerbsnachteile seien «bedauerlich, aber derzeit leider unvermeidlich», heißt es in der Antwort des Wirtschaftsministeriums. «Eine stärkere Beschränkung der Sortimente in den Lebensmittelmärkten würde im Übrigen den geschlossenen Betrieben keinen Vorteil bringen, aber das Warenangebot für die Kunden weiter beschränken.»

Tatsächlich kaufen Kunden seit der Schließung der Blumenläden mehr Sträuße im Supermarkt, bestätigt Edeka Nordbayern. Doch die Supermarktkette habe ihr Sortiment nicht ausgebaut. Auch Rewe spricht auf Nachfrage nur von einem «Ergänzungssortiment». Deshalb gebe es «keine Veranlassung, dass Blumensortiment zu Lasten anderer Sortimente des täglichen Bedarfs auszuweiten.»

Der Floristenverband hofft nun auf eine Kooperation. «Vielleicht bietet der ein oder andere Supermarkt dem Blumenhändler vor Ort am Valentinstag ein Regal an», sagt Maierhofer.
dpa/lby
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