(c) K+S Höhere Kalipreise sorgten für einen Umsatzsprung um 43 Prozent auf 4,79 Milliarden Euro, teilte das seit September im Leitindex notierte Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mit. Der Gewinn nach Steuern hat sich auf 979 (Vorjahr: 175) Millionen Euro mehr als verfünffacht. Die Gesellschaft verfehlte aber ihre mehrfach gekappten eigenen Ziele sowie die Erwartungen von Analysten deutlich. Die Börse reagierte enttäuscht auf die Zahlen. Am Vormittag lagen die K+S-Kurse fast zehn Prozent unter dem Vortageswert.
Die hohen Düngerpreise hätten trotz eines «deutlichen mengenbedingten Rückganges» im viertel Quartal für den Umsatzsprung gesorgt, sagte Vorstandschef Norbert Steiner. Knapp 70 Prozent des Gesamtumsatzes sei in Europa erwirtschaftet worden. Während der Europaumsatz um 46 Prozent wuchs, waren es in Übersee 37 Prozent. Höhere Kosten, vor allem für Fracht und Energie, hätten das Ergebnis beeinträchtigt. Die Dividende soll auf 2,40 (2,00) Euro je Aktie erhöht werden.
Für das laufende Jahr rechnet K+S mit einem «deutlich niedrigerem Absatzniveau». Zugleich sollten die Durchschnittspreise aber deutlich höher sein als 2008 und so den Einbruch ausgleichen. Nach dem guten Start des Auftausalzgeschäfts mit einem schneereicheren nach zwei milden Wintern könne in diesem Geschäftsfeld zwar mit einem deutlich höheren Umsatz gerechnet werden, dafür würde ein Preisverfall bei Stickstoffdünger diese Sparte belasten. «Insgesamt dürfte der Umsatz der K+S Gruppe im Geschäftsjahr 2009 gegenüber dem Vorjahr spürbar zurückgehen.» Auch das Ergebnis werde «deutlich niedriger» sein.
Für das Jahr 2010 sehe das Unternehmen eine «hohe Wahrscheinlichkeit», dass der Umsatz wieder spürbar zulege, insbesondere durch Steigerungen bei Kali- und Magnesiumprodukten. «Davon ausgehend sieht K+S auch beim operativen Ergebnis realistische Chancen einer deutlichen Steigerung.» Mittelfristig sei durch eine größere Weltbevölkerung mit höheren Ernährungsansprüchen ein «gesundes und ertragreiches Wachstum» bei K+S zu erwarten, sagte Steiner.
Nach jahrelangem Aufschwung und Rekordergebnissen hatte K+S im Herbst vergangenen Jahres erstmals die Produktion drosseln müssen. Im Dezember hatte das Unternehmen angekündigt, Kurzarbeit in einzelnen Werken einzuführen. Zunächst hatten die etwa 6.500 Mitarbeiter an den sechs deutschen Kali-Standorten eine verlängerte Winterpause bis Mitte Januar. Danach stand die Produktion in einigen Werken weiter still und soll zum Teil noch bis Ostern ruhen. K+S beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit etwa 12.000 Mitarbeiter. (dpa)
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