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04.12.2016 | 13:01 | Quartalszahlen 

Deere meldet auch für 2016 Gewinnrückgang

Moline/Mannheim - Der US-amerikanische Bau- und Landmaschinenhersteller Deere & Company hat auch im Ende Oktober abgeschlossenen Geschäftsjahr 2016 einen Gewinn- und Umsatzrückgang verzeichnet.

John Deere Traktoren
In Mannheim wurden 10 Prozent weniger John DeereTraktoren gebaut als im Jahr zuvor. (c) proplanta
Wie der Konzern vorletzte Woche mitteilte, belief sich der Überschuss auf 1,52 Mrd. $ (1,44 Mrd. Euro), was gegenüber dem Vorjahresgewinn eine Verschlechterung um 21,4 % bedeutet. Ausschlaggebend dafür war vor allem der Rückgang des Umsatzes und sonstiger Erträge um insgesamt 8 % auf 26,64 Mrd. $ (25,16 Mrd. Euro). Dabei verringerten sich im vierten Quartal des Geschäftsjahres die Erlöse und sonstigen Erträge sowie der Gewinn aber nicht mehr so stark wie zuvor, nämlich um 3 % auf 6,52 Mrd. $ (6,16 Mrd. Euro) beziehungsweise 18,7 % auf rund 285 Mio. $ (269 Mio. Euro).

Der Verwaltungsratsvorsitzende Samuel R. Allen verwies auf die anhaltende Konjunkturschwäche in den Landmaschinenmärkten. Hinsichtlich Umsatz und Gewinn gehöre 2016 zu den zehn besten Jahren in der Unternehmensgeschichte. Dies sei ein achtbarer Erfolg angesichts der Herausforderungen, „denen wir auf den Märkten ausgesetzt waren“, betonte Allen.

In der Sparte „Landmaschinen & Maschinen für die Rasen- und Grundstücks pflege“ gingen die Umsätze laut Deere im vierten Quartal um 5 % und bezogen auf das gesamte Geschäftsjahr um 7 % zurück. Der betreffende Betriebsgewinn erhöhte sich indes um 36,9 % auf 371 Mio. $ (350 Mio. Euro) im Quartal sowie um 3,1 % auf 1,7 Mrd. $ (1,61 Mrd. Euro) im Geschäftsjahr. Diese Entwicklung begründete der Konzern vor allem mit höheren Preisen, geringeren Produktions- sowie niedrigeren Vertriebs-, Verwaltungs- und Gemeinkosten. Nachteilig hätten sich indes geringere Liefermengen, ungünstige Wechselkurse und das weniger umfangreiche Produktprogramm ausgewirkt. Das Jahresergebnis habe vom Teilverkauf der Beteiligung an Site One Landscape Sypply Inc. profitiert.

Nur noch leichter Rückgang des Branchenumsatzes erwartet

Für das Geschäftsjahr 2017 prognostiziert das Unternehmen einen erneuten Umsatzrückgang, der allerdings nur noch bei 1 % liegen dürfte, bezogen auf das erste Quartal bei 4 %. Dabei seien günstige Umrechnungskurse mit 1 Prozentpunkt im Geschäftsjahr und mit 2 Prozentpunkten im ersten Quartal berücksichtigt. Außerdem wird erwartet, dass der Gewinn um gut 8 % auf 1,4 Mrd. $ (1,3 Mrd. Euro) schrumpft. Mit Blick auf die Sparte „Landmaschinen &Maschinen für die Rasen- und Grundstückspflege“ sieht Deere die weltweiten Umsätze der gesamten Branche lediglich noch um 1 % zurückgehen, wobei günstige Umrechnungskurse mit 1 Prozentpunkt berücksichtigt seien.

In den Vereinigten Staaten und Kanada dürften die Umsätze der Branche 2017 voraussichtlich um 5 % bis 10 % niedriger ausfallen. Der Rückgang spiegele die Auswirkungen niedriger Preise für Agrarrohstoffe und schwacher landwirtschaftlicher Einkommen wieder. Die Branchenumsätze in der EU-28 werden laut Deere voraussichtlich um etwa 5 % zurückgehen. Als Begründung werden auch hier niedrige Erzeugerpreise und schwache landwirtschaftliche Einkommen angeführt.

Für Südamerika rechnet der Konzern dagegen mit einem Anstieg der Verkäufe von Traktoren und Mähdreschern um 15 %, und zwar vor allem wegen der verbesserten wirtschaftlichen und politischen Bedingungen in Brasilien und Argentinien. In Asien sollen die Umsätze dagegen etwa gleich hoch wie 2016 ausfallen beziehungsweise leicht steigen, wobei von höheren Verkäufen in Indien ausgegangen wird. Neuer Feldhäcksler erfolgreich Wären die deutschen John Deere-Unternehmensteile eine eigenständige Gesellschaft, so hätten sie dem Konzern zufolge im Berichtsjahr einen Gesamtumsatz von 3,151 Mrd. Euro erzielt, verglichen mit 3,171 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2015.

Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage seien am Standort Deutschland auch im abgelaufenen Jahr wieder Investitionen von 87 Mio. $ (82 Mio. Euro) getätigt worden, berichtete das Unternehmen. Angesichts schwierigerer Rahmenbedingungen auf einigen Exportmärkten und der Konsolidierung des Produktionsprogramms sei die Traktorenproduktion in Mannheim um 10 % auf 26.100 Einheiten gesunken. Infolgedessen seien in Bruchsal nur noch 28.700 Fahrerkabinen gefertigt worden, nach 31.400 im Vorjahr.

Vor allem aufgrund des großen Erfolges einer neuen Feldhäcksler-Baureihe und eines zusätzlichen Mähdrescher-Großauftrags aus Australien habe die Produktion im John-Deere-Werk Zweibrücken auf insgesamt 2.700 Maschinen ausgeweitet werden können, was einem Plus von 35 % gegenüber dem Vorjahr entspreche, hob das Unternehmen hervor. Es beschäftigte zum 31. Oktober 2016 an seinen sechs deutschen Standorten 6.625 Mitarbeiter und damit 15 mehr als vor Jahresfrist. In Mannheim ging die Zahl der Beschäftigten 2016 um 2 % auf 3 505 Mitarbeiter zurück. An den Standorten Zweibrücken und Kaiserslautern arbeiteten mit 1.370 Beschäftigten 7 % mehr Mitarbeiter als im Vorjahr. Wie der Konzern weiter mitteilte, blieb er mit einem Marktanteil von 19,5 % Marktführer bei Traktoren in Deutschland; diese Spitzenposition hat er bereits seit dem Jahr 2000 inne.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,9445 Euro
AgE
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