Dietmar Schach hat einen Strafbefehl der Münchner Staatsanwaltschaft über 2.250 Euro wegen Verstößen gegen das
Lebensmittelrecht nicht akzeptiert. Daher kommt es am 24. April am Amtsgericht Wolfratshausen zum Prozess, wie Gerichtsdirektorin Elisabeth Kurzweil am Donnerstag bestätigte.
Nach Berichten in «Süddeutscher Zeitung» und «Münchner Merkur» (Donnerstag) geht die Anklagebehörde davon aus, dass Schach vorsätzlich mit gesundheitsgefährdenden Bakterien verseuchte Wurstwaren in den Handel brachte. Im März 2016 war ein mit Listerien belastetes Wammerl der Geretsrieder Firma entdeckt worden. Ende Mai wurde der
Betrieb vom Landratsamt in Bad Tölz geschlossen.
Insolvenzverwalter Josef Hingerl hält das Produktionsverbot für rechtswidrig und will den Freistaat auf über zwölf Millionen Euro Schadenersatz verklagen. Es habe keine Veranlassung gegeben, den Betrieb stillzulegen, argumentiert der Insolvenzverwalter. Das bayerische Verbraucherschutzministerium ist jedoch der Überzeugung, dass die Behörden gesetzeskonform gehandelt hätten.
Die Ansteckung mit Listerien ist für gesunde Erwachsene eher harmlos. Bei Ungeborenen, Babys, Senioren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann die Listeriose genannte Krankheit aber schlimmstenfalls tödlich ausgehen.