«Ein CO2-Mindestpreis würde den Unternehmen Handlungsalternativen bieten», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Karlsruhe. Die Versorger könnten dann entscheiden, ob sie eine Anlage stilllegen, optimieren oder auf andere Brennstoffe umrüsten.
«Insgesamt würde ein CO2-Mindestpreis den Umstieg von Kohle auf Gas attraktiver machen und den
Ausbau der Erneuerbaren unterstützen.» Anfang Februar wird der Bericht der Kohle-Kommission zum Ausstieg aus der klimaschädlichen Energieform erwartet.
Seit 2005 benötigen Fabriken und Kraftwerke in der EU für jede Tonne an Klimagasen, die sie in die Atmosphäre abgeben, bereits sogenannte CO2-Zertifikate. Wer durch
Modernisierung oder alternative Energien weniger schädlich produziert und solche Verschmutzungsrechte übrig hat, kann diese verkaufen.
Wer dagegen zu viel Treibhausgas ausstößt, muss Zertifikate zukaufen. Lange waren die Preise der Papiere auch wegen eines Überangebots am Markt niedrig, so dass Anreize für den
Klimaschutz fehlten. In der
Diskussion um den Kohleausstieg gibt es daher auch die Forderung nach einem CO2-Mindestpreis.
Er halte einen Preis von mindestens 25 Euro pro Tonne
CO2 ab 2020 und mindestens 30 Euro ab 2025 für notwendig, sagte der EnBW-Vorstandschef. Aktuell liegt er nach zuvor deutlich niedrigeren Preisen bei mehr als 23 Euro. Ein Mindestpreis für CO2 sichere Investitionen in erneuerbare Energien ab, sagte Mastiaux.
EnBW habe seit 2012 neun fossile Kraftwerksblöcke zur
Stilllegung angemeldet. Die verbliebenen Kohlekraftwerke lieferten auch Fernwärme, hätten einen relativ hohen Wirkungsgrad und könnten wirtschaftlich betrieben werden. «Wir gehen schrittweise vor.» Einen Ausstieg aus der Kohle bis 2030, wie von einigen Umweltverbänden gefordert, hält Mastiaux für unwahrscheinlich.