Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
02.09.2020 | 05:45 | Greenpeace Energy 

Entschädigung für Kohleausstieg verzerrt den Wettbewerb

Brüssel - Der Ökostromanbieter Greenpeace Energy will die von der Bundesregierung geplanten Entschädigungen beim Kohleausstieg mit einer Beschwerde bei der EU-Kommission stoppen.

Energiepolitik
Kohleausstieg: Greenpeace geht in Brüssel gegen Entschädigung vor. (c) proplanta
Sie verzerrten den Wettbewerb und schadeten dem Klimaschutz, erklärte die Genossenschaft am Dienstag in Hamburg. Die EU-Wettbewerbshüter dürften dem nicht zustimmen.

Die Bundesregierung will das Verfeuern von klimaschädlicher Kohle für Strom spätestens 2038 beenden. Der Energiekonzern RWE soll für das vorzeitige Abschalten von Kraftwerken und die Stilllegung von Tagebauen eine Entschädigung von 2,6 Milliarden Euro erhalten, für den Anbieter LEAG sind 1,75 Milliarden Euro vorgesehen.

Die EU-Kommission bestätigte den Eingang der Beschwerde, wollte sich aber nicht äußern, wann über die Kohle-Entschädigungen entschieden wird. Man stehe dazu im Kontakt mit der Bundesregierung, erklärte eine Sprecherin auf Anfrage.

Greenpeace-Energy-Vorstand Sönke Tangermann beklagte, die Entschädigungen wären unerlaubte Behilfen, die den Konzernen ihren «Kohleausstieg im Schneckentempo» vergolden würden.

Die deutschen Pläne führten dazu, dass fossile Kraftwerke später abgeschaltet würden als unter reinen Marktbedingungen. Betreiber von Steinkohlekraftwerken könnten sich um «Stilllegungsprämien» bewerben. Diese erhielten sie aber nur, wenn sie Kraftwerke bis zum Zuschlag weiter laufen ließen, was Monate oder Jahre dauern könnte.

Die Bundesregierung setze hier falsche Anreize, meinte Tangermann. Der Kohlestrom drücke den Marktwert von Ökostrom und schwäche dessen Wirtschaftlichkeit.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Anwohner neuer Windräder sollen finanziell profitieren

 Nordex startet mit deutlichem Auftragsplus ins neue Jahr

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Methan-Ausstoß aus Braunkohletagebau höher als angenommen

 CDU befürchtet Wildwuchs bei Windrädern

  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau