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10.05.2018 | 06:35 | Energiekonzern 

Eon-Chef sieht Innogy-Übernahme als einzigartige Chance

Essen - Eon-Chef Johannes Teyssen hat den Mitarbeitern des Konkurrenten Innogy nach der geplanten Übernahme eine faire Behandlung zugesagt.

Eon
Wenn Eon den Konkurrenten Innogy übernimmt, sollen 5.000 Stellen wegfallen. Das sorgt bei den Beschäftigten dort für Unruhe. Eon-Chef Johannes Teyssen versucht, Befürchtungen zu zerstreuen. Innogy selbst zeigt sich wegen der Unsicherheit aber eher reserviert. (c) eon
«Keiner von Innogy wird schlechter behandelt als ein Eon-Mitarbeiter. Sie können mich beim Wort nehmen», sagte Teyssen am Mittwoch bei der Hauptversammlung des Energiekonzerns in Essen.

Eon will das Netz- und Kundengeschäft der RWE-Tochter übernehmen. Dabei sollen bis zu 5.000 Stellen entfallen. Bei den rund 40.000 Innogy-Mitarbeitern herrscht daher Unruhe. Gewerkschaften und Betriebsräte fordern den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen.

Vorstand und Aufsichtsrat von Innogy gaben ihren Aktionären keine ausdrückliche Empfehlung zur Annahme des Übernahme-Angebots ab.

Teyssen, RWE-Chef Rolf Martin Schmitz und Innogy-Chef Uwe Tigges wollen sich am Freitag erneut mit den Arbeitnehmervertretern treffen. «Wir haben schon ganz andere Dinge hinbekommen», sagte Teyssen zur Forderung der Gewerkschaften. Bei einer früheren Sparrunde habe Eon 12.000 Arbeitsplätze abgebaut, und es habe «nur ein, zwei Handvoll betriebsbedingte Kündigungen» gegeben.

Der Eon-Chef warb vor den Aktionären für den Deal mit RWE. Der geplante Tausch von Geschäftsfeldern sei eine «einzigartige Chance». Im ersten Schritt will Eon Innogy komplett übernehmen und im Gegenzug RWE am eigenen Unternehmen mit knapp 17 Prozent beteiligen. Eon würde dann das lukrative Netzgeschäft und den Stromvertrieb von Innogy behalten, während die erneuerbaren Energien beider Konzerne unter dem Dach von RWE vereint werden sollen.

Die Führung von Innogy sieht dies allerdings noch deutlich reservierter. Die angebotenen Gegenleistungen halte man zwar für angemessen, erklärte die Spitze am Donnerstag. «Eine abschließende Beurteilung der relativen Höhe des Angebots ist aber aufgrund von nicht-öffentlichen Vereinbarungen zwischen Eon und RWE nicht möglich», hieß es in einer in Essen veröffentlichten Mitteilung. Zudem befürchte man einseitige Nachteile für Innogy-Mitarbeiter, weil der Abschluss einer ausgewogenen Rahmenvereinbarung mit verbindlichen und verlässlichen Zusagen weiterhin unsicher sei.

Eon will zukünftig stärker in Glasfasernetze investieren. «Wir prüfen derzeit, wie wir unsere Aktivitäten in diesem Markt ausbauen können», sagte Teyssen. Man spreche bereits mit möglichen Partnern aus der Branche. In Deutschland habe Eon schon 25.000 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Bei der Versorgung mit schnellem Internet seien Kunden auf dem Land benachteiligt. Auch die geplante Übernahme von Unitymedia durch Vodafone könnte Bewegung in den Markt bringen.

Die Übernahme von Innogy soll derweil bei Eon der ehemalige RWE-Manager Leonhard Birnbaum organisieren. Der 51-Jährige war von 2008 bis 2013 Vorstand bei RWE. Danach wechselte er zu Eon und war seitdem für das Netzgeschäft und erneuerbare Energien zuständig.

Birnbaum kenne die Geschäftsbereiche und Mitarbeiter beider Unternehmen, heißt es in einer Eon-Mitteilung. Die Verantwortung für das Netzgeschäft im Vorstand übernehme der Manager Thomas König (53), der bisher bei verschiedenen Eon-Gesellschaften tätig war.
dpa
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