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24.09.2017 | 03:04 | Energiebranche 

Eon-Finanzchef verteidigt Vorstoß bei Uniper-Verkauf

Frankfurt/Main - Der Energiekonzern Eon sieht sich bei dem geplanten Verkauf seines Uniper-Anteils an Fortum im Recht - auch wenn der Vorstoß nicht mit der früheren Kraftwerkstochter abgesprochen war.

Eon Unternehmen
Dicke Luft im Eon-Reich: Die abgespaltene Kraftwerkstochter Uniper fühlt sich von der ehemaligen Mutter verschaukelt. Die pocht auf ihre Rechte, und kontert mit Lob. (c) Eon
«Das Ziel unserer Konzernteilung war von Anfang an, zwei voneinander unabhängige Unternehmen zu schaffen, die für sich eigene Entscheidungen treffen können und auch müssen», sagte Eon-Finanzchef Marc Spieker der «Börsen-Zeitung» (Samstag).

Dass diese Entscheidungen mitunter nicht einfach sein würden, sei bewusst in der gewählten Struktur angelegt gewesen. «Es ist unbestritten, dass die gesamte Uniper-Mannschaft einen tollen Job macht», sagte er und sieht den möglichen Käufer des eigenen 47-prozentigen Anteils als gute Option für die Zukunft: «Fortum hat sich sehr positiv über Uniper und deren Management geäußert und erklärt, ein strategischer, konstruktiver Investor sein zu wollen.»

Die Finnen stimmten in den Lobgesang für Uniper ein: «Das Team leistet ausgezeichnete Arbeit», sagte Fortum-Chef Pekka Lundmark der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Er wolle den Vorstand im Amt belassen. Lundmark entschuldigte sich zugleich dafür, das Uniper-Management mit seinem Kaufangebot überrumpelt zu haben: «Es war unglücklich, dass wir aus juristischen Gründen gezwungen waren, unsere Kaufabsichten öffentlich zu machen, ohne vorher noch mal mit dem Uniper-Vorstand zu reden», sagte der Finne.

Eon und Fortum hatten am Mittwoch mitgeteilt, dass sie sich in fortgeschrittenen Gesprächen über einen Verkauf der verbliebenen milliardenschweren Eon-Beteiligung an Uniper befinden. Damit überrumpelten sie Uniper-Chef Klaus Schäfer. Dieser äußerte sich ungehalten. «Dieser Vorstoß kommt unaufgefordert und passt nicht zu unserer Strategie, die wir mehrfach öffentlich erläutert haben.»

Derzeit hält Eon noch knapp 47 Prozent an Uniper, kann seinen Anteil aber aus steuerrechtlichen Gründen erst im kommenden Jahr verkaufen. Der hoch verschuldete Eon-Konzern könnte für sein Aktienpaket mit einem Gesamterlös von 3,8 Milliarden Euro rechnen.

Fortum muss nach Aktienrecht beim Erwerb des 47-Prozent-Anteils ein allgemeines Übernahmeangebot für Uniper vorlegen, will aber nicht 100 Prozent der Aktien erwerben. «Unser Ehrgeiz richtet sich auf die 47 Prozent, die im Moment Eon hält. Darüber hinaus entscheiden die Aktionäre», sagte der Fortum-Chef der «FAS».

Uniper beschäftigt 13.000 Mitarbeiter und ist einer der führenden Stromproduzenten Europas. Der Kraftwerkspark von Uniper bildete lange das Rückgrat von Eon, bis das Unternehmen 2016 unter dem Druck der Energiewende sein altes Kerngeschäft mit Großkraftwerken und dem Energiehandel abspaltete.
dpa
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