Wie das Unternehmen am vergangenen Donnerstag (14.1.) mitteilte, legte der Umsatz vom 1. März bis zum 30. November 2020 um 61 Mio. Euro oder 1,2 % auf rund 5,09 Mrd. Euro zu. Das operative
Konzernergebnis erhöhte sich im selben Zeitraum um 82 Mio. Euro beziehungsweise fast 71% auf 195 Mio. Euro.
Maßgeblich dafür waren laut
Südzucker die Verminderung des Verlustes im Segment Zucker sowie die Ergebnisverbesserungen in den Segmenten Spezialitäten und CropEnergies. Die Erlöse im Zuckergeschäft lagen dem Unternehmen zufolge mit 1,73 Mrd. Euro auf dem Vorjahresniveau, wobei den gestiegenen Einnahmen eine deutlich geringere Absatzmenge gegenüberstand. Der Absatzrückgang wird auf eine geringere Zuckererzeugung in der Kampagne 2019 zurückgeführt.
Außerdem seien die kurzfristig positiven Impulse aus Hamsterkäufen im Einzelhandel zu Beginn des Geschäftsjahres im weiteren Verlauf durch eine geringere Nachfrage der Verarbeiter überlagert worden.
Für die jüngste Kampagne rechnet die Südzucker-Gruppe mit einer Gesamternte von 24,2 Mio. t Zuckerrüben und einer Produktion von 3,5 Mio t Zucker; im Vorjahr waren es noch 4,3 Mio. t Zucker gewesen.
Laut Südzucker haben Trockenheit im Frühjahr und Sommer, ein starker Virusbefall in Frankreich, Belgien und Teilen Deutschlands sowie
Blattkrankheiten vor allem in Polen und den Gebieten der Tochterfirma
Agrana zu einem insgesamt unterdurchschnittlichen Ertrag geführt. Aufgrund der regional sehr unterschiedlichen Rübenerträge werde die Kampagne an einigen Standorten erst Anfang Februar abgeschlossen sein.
Die Agrana verzeichnete derweil ebenfalls einen deutlichen Ergebnisanstieg. Wie aus Wien gemeldet wurde, konnte der Umsatz in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres um 4,6 % auf rund 1,97 Mrd. Euro gesteigert werden. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich um 20,8 % auf 84,3 Mio. Euro, während das Konzernergebnis um 24,8 % auf 53,8 Mio. Euro zulegte.
Leerkosten schlagen aufs EBITAusschlaggebend für die Ergebnisverbesserung bei Agrana waren nach Angaben von Vorstandschef Johann Marihart eine gute Geschäftsentwicklung bei Bioethanol sowie höhere Erlöse und Mengen im Segment Zucker. Das
EBIT im Zuckergeschäft verbesserte sich gegenüber der Vorjahresperiode um fast 18 Mio. Euro. Trotzdem stand unter dem Strich noch ein Minus von 15,5 Mio Euro. Der Umsatz legte um 18,2 % auf 452,8 Mio. Euro zu. Laut Marihart kann das EBIT-Defizit auf nicht voll ausgelastete Fabriken vor allem in Österreich und die daraus folgenden Leerkosten zurückgeführt werden.
Im Segment Frucht erreichte Agrana ein EBIT von 41,3 Mio. Euro; das entsprach einem Minus von 10 %. Der Umsatz bewegte sich mit 891,7 Mio. Euro auf dem Niveau der Vorjahresperiode. Dem Vorstandschef zufolge lag das Ergebnis des Fruchtzubereitungsgeschäfts in den ersten drei Quartalen deutlich über Vorjahresniveau, die Performance im Fruchtsaftkonzentratgeschäft sei hingegen wegen einer geringeren Mengenverfügbarkeit aus der vorjährigen
Apfelernte deutlich schwächer.
Ethanolproduktion leicht ausgeweitetRege liefen die Geschäfte auch bei der deutschen Südzucker-Tochter CropEnergies. Der Umsatz in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2020/21 lag Unternehmensangaben zufolge mit 625 Mio. Euro allerdings um 43 Mio. Euro oder 6,4 % unter dem Wert des Vorjahreszeitraums.
Als Hauptursache führt die Südzucker-Tochter geringere Absatzmengen sowie niedrigere Erlöse für die abgesetzten Lebens- und Futtermittel an. Dank höherer Einnahmen aus dem Ethanolgeschäft und niedrigeren Rohstoffpreisen legte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von März bis November 2020 indes um fast 7 % auf 109 Mio. Euro zu, während sich das operative Ergebnis bei gesunkenen Abschreibungen sogar um fast 13 % auf 79 Mio. Euro verbesserte.
Die Ethanolproduktion hat CropEnergies nach eigenenAngaben im den ersten neunMonaten des laufenden Geschäftsjahres mit 735.000 m3 gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht ausgeweitet, genauso wie die Produktion von Lebens- und Futtermitteln.
Agrana erwartet leichten UmsatzanstiegBereits im Dezember hatte die Südzucker AG ihren Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr angepasst. In der Gesamtbetrachtung sowie vor dem Hintergrund des sich in Europa weiter verschärfenden Lockdowns und des saisonal schwachen vierten Quartals wird für das noch bis Ende Februar dauernde Geschäftsjahr 2020/21 nunmehr mit einem
Konzernumsatz von 6,6 Mrd. Euro bis 6,8 Mrd. Euro gerechnet, nach 6,7 Mrd. Euro im Vorjahr. Das operative Konzernergebnis soll sich von 116 Mio. Euro im Firmenjahr 2019/20 deutlich verbessern und wird nun in einer Bandbreite von 190 Mio. Euro bis 240 Mio. Euro erwartet.
Auch die Tochterfirmen haben ihre Prognosen mit Blick auf die Corona- Pandemie korrigiert. CropEnergies erwartet einen Umsatz von 825 Mio. Euro bis 855 Mio. Euro sowie ein
EBITDA von 135 Mio. Euro bis 150 Mio. Euro. Agrana geht von einem EBIT auf Vorjahresniveau aus und rechnet mit einem leichten Anstieg des Umsatzes.