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05.07.2018 | 07:59 | Spezialitätengeschäft 

Erste Dinkelspelzen-Pelletieranlage von BayWa in Betrieb genommen

München / Mellrichstadt - Mit der Inbetriebnahme der konzernweit ersten Dinkelspelzen-Pelletieranlage im unterfränkischen Mellrichstadt macht die BayWa AG künftig aus einem Abfallprodukt einen wertvollen Rohstoff für Tierfutter und Stallhygiene.

BayWa
Aus Abfall wird wertvoller Rohstoff für den Nutztierbereich - BayWa nimmt konzernweit erste Dinkelspelzen-Pelletieranlage in Betrieb. (c) proplanta
In sieben Monaten Bauzeit wurden am Standort 1,5 Millionen Euro in eine Dinkelpellets-Presse, Verlade- und Entladehalle inklusive Gosse sowie zwei Pelletsilos und Fördertechnik investiert.

Seit elf Jahren setzt die BayWa in Unterfranken verstärkt auf den Spezialitätenhandel mit Dinkel aus der Region. Seitdem sind die Verarbeitungsmengen am Standort stetig gestiegen – und damit auch der einhergehende Anfall von Dinkelspelzen, die bisher kostenintensiv entsorgt werden mussten.

„Das Spezialitätengeschäft spielt für die BayWa insgesamt eine wesentliche Rolle“, sagt Reinhard Stierkorb, BayWa Spartengeschäftsführer Agrar in Unterfranken/Thüringen. „Spezialitäten zeichnen sich durch eine hohe Nachfrage aus der Nahrungsmittel- und Futtermittelindustrie aus. Gleichzeitig hilft ein breiteres Produktportfolio, Marktschwankungen besser ausgleichen zu können.“

Mit jeweils mehr als 1.000 Hektar Anbaufläche zählen die Landkreise nördlich und südlich von Würzburg und der Landkreis Rhön-Grabfeld zu den bayerischen Hochburgen für Dinkel. In der Spartenregion Unterfranken lag die Anbaufläche 2017 bei über 9.000 Hektar.

Mehr als die Hälfte der Rohware, die in Mellrichstadt erfasst wird, stammt aus der Region. Der Rest sind Zukäufe aus anderen deutschen Anbaugebieten und angrenzenden Ländern.

Hauptabnehmer der Dinkelkerne sind Mühlen in ganz Deutschland. Größere Mengen werden von Mellrichstadt aus auch nach Norwegen, Österreich, Schweiz und Italien exportiert. Bis zu 80 Tonnen pro Jahr gehen per Seecontainer nach Japan.

Als „Abfall“ übrig blieben bisher die Spelzen. „Mit unserer jüngsten Investition in die Pelletieranlage können wir nun den bisher ungenutzten Rohstoff in den Kreislauf zurückführen“, sagt Martin Junius, Betriebsleiter am Standort Mellrichstadt. Pro Stunde presst die Anlage bis zu 3,5 Tonnen Spelzenpellets, die Jahresleistung liegt bei 7.500 Tonnen.

Verwendung finden die Pellets als Rohfaserträger in Rinderfutter oder Einstreualternative in Rinder-, Schweine-, Geflügel- und Pferdeställen. Abnehmer sind Tierhalter in der Region sowie Kraftfutterwerke im In- und europäischen Ausland.

„Da die Pellets ein höheres Schüttgewicht als die losen Spelzen haben, wir also pro LKW mehr Ware laden können, konnten wir außerdem das Transportaufkommen um bis zu 50 Prozent senken“, so Martin Junius. „Damit trägt die Pelletierung nicht nur zur Wirtschaftlichkeit unseres Standorts bei, sondern ist auch besonders umweltfreundlich.“

Dinkel wird in Deutschland auf rund 90.000 Hektar Fläche angebaut, schwerpunktmäßig im Südwesten. Das Urgetreide ist ein naher Verwandter des Weizens und gilt aufgrund seiner Inhaltsstoffe als ausgesprochen gesund und bekömmlich. Zwar ist Dinkel etwas weniger ertragreich als Brotweizen, gilt dafür aber als robuster im Anbau und benötigt weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel.
baywa
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