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28.08.2022 | 09:03 | Landtechnikhersteller 

Fendt rechnet für 2022 mit mehr als 20.000 abgesetzten Traktoren

Wadenbrunn - Ungeachtet der anhaltenden Lieferkettenprobleme ist man beim Landtechnikhersteller Fendt weiter optimistisch, was den Traktorenabsatz angeht.

Traktorenproduktion
Die Auftragsbücher bei der deutschen AGCO-Tochter „sind voll“ - Aktuell Vorlaufzeiten von elf bis zwölf Monaten - Gröblinghoff berichtet allerdings von teils chaotischen Zuständen in der Vorlieferindustrie. (c) proplanta
Für das Gesamtjahr 2022 rechnet die deutsche AGCO-Tochter quer über alle Baureihen mit einem Absatz von 20.000 Einheiten „plus X“. „Die Auftragsbücher sind voll, und wir haben aktuell Vorlaufzeiten von elf bis zwölf Monaten. Fendt geht es also richtig gut“, erklärte am Freitag (26.8.) der Vorsitzende der AGCO/Fendt-Geschäftsführung, Christoph Gröblinghoff.

Auf einer internationalen Pressekonferenz im bayerischen Wadenbrunn, auf der mit dem Fendt 700 Vario Gen7 das neue Volumenmodell aus Marktoberdorf vorgestellt wurde, berichtete Gröblinghoff allerdings von teils chaotischen Zuständen in der Vorlieferindustrie. Namhafte Lieferanten hätten mit einem Vorlauf von nur sechs oder sieben Arbeitstagen mitgeteilt, bei bestimmten Bauteilen nicht mehr lieferfähig zu sein.

Man habe sich deshalb im Stammwerk Marktoberdorf entschieden, ungeachtet fehlender Bauteile weiter zu produzieren, erläuterte Gröblinghoff die Fendt-Krisenstrategie. Zwar seien dadurch zeitweise viele Maschinen in Marktoberdorf auf Halde gestanden; der aufgelaufene Lagerbestand habe aber während der vierwöchigen Werksferien zuletzt stark reduziert werden können.

Der Vorsitzende der Fendt-Geschäftsführung räumte ein, dass explodierende Preise für Chips und andere Bauteile, aber auch für Gas und Strom die Kalkulation von Endkundenpreisen extrem schwierig mache. „Wir werden deshalb von den Landwirten aber sicher keine unrealistischen Preise verlangen“, stellte er klar. Es müsse vielmehr eine vernünftige Balance zwischen steigenden Kosten und zumutbaren Endkundenpreisen gefunden werden.

Fortschritte bei Alternativantrieben

Fortschritte macht Fendt dem Vorsitzenden der Geschäftsführung zufolge, was mögliche Alternativantriebe zum Dieselmotor angeht. So würden Anfang 2023 die ersten beiden Traktoren mit Brennstoffzellen für den Praxiseinsatz an Kunden übergeben; weitere zwei Maschinen müssten sich im Fendt-eigenen Entwicklungszentrum bewähren.

Allerdings werde es wohl noch geraume Zeit brauchen, bis Fendt-Traktoren mit Wasserstoffantrieb auch kommerziell verfügbar seien, schränkte Gröblinghoff ein. Notwendige Voraussetzung dafür sei nämlich eine Wasserstoffinfrastruktur von der H2-Gewinnung bis zum landwirtschaftlichen Betrieb, die aktuell schlichtweg nicht vorhanden sei.

Durchwegs positiv schlage sich im Praxiseinsatz auch der erste rein elektrisch betriebe Fendt-Traktor E 100 mit 50 kW, führte der Fendt-Chef aus. Dieser batterieelektrische Traktor im unteren Leistungssegment komme mit einer Akkuladung im Dauerbetrieb auf eine Einsatzleistung von bis zu fünf Stunden und könne anschließend extrem schnell geladen werden.

Fendt-intern gebe es nach den positiven Erfahrungen mit dem E 100 nun Überlegungen, mit reinen Elektroantrieben in den Leistungsbereich bis 150 PS vorzustoßen, wofür auch eine sich rasant entwickelnde Akkutechnologie spreche. „Dass es künftig bei Fendt auch einen E 300 zu kaufen gibt, hält Gröblinghoff deshalb für „durchaus möglich“.
AgE
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