Die Pläne von Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) trieben die deutschen Landwirte aus der Tierhaltung heraus, warnte VDF-Vorstand Gereon Schulze Althoff am Montag. Der
Strukturwandel werde beschleunigt und die Strukturen der Schweinehaltung würden zerstört. «Da verabschiedet sich Deutschland aus der Eigenversorgung mit Lebensmitteln», sagte Schulze Althoff.
Kritik übte der VDF vor allem an der geplanten Obergrenze für die Förderung beispielsweise bei bis zu 3.000 verkauften Mastschweinen pro Jahr. Damit würden die meisten schweinehaltenden
Betriebe de facto leer ausgehen. Auch andere Punkte wie die Zulassung von nicht kennzeichnungspflichtigem Fleisch aus dem Ausland gefährdeten die Zukunft der
Fleischproduktion in Deutschland. Die Branche wolle die Tierhaltung verbessern, doch die vorgesehenen Regelungen seien dabei keine Hilfe, sondern bedrohten ihre Zukunft.
Zuvor hatte bereits der
Bauernverband die Förderpläne kritisiert. «Das ist kein Programm zur Zukunftssicherung des Standorts Deutschland. Sondern das ist ein Programm, das auf einen Abbau hinausläuft», sagte
Bauernpräsident Joachim Rukwied der Deutschen Presse-Agentur. Das
Bundesagrarministerium hatte Eckpunkte des Förderprogramms vorgestellt. Zunächst sollen
Schweinehalter Geld bekommen können.
Profitieren sollen Betriebe mit Standards, die deutlich über den zwingenden gesetzlichen Vorgaben liegen. Gefördert werden sollen «tier- und umweltgerechte» Neu- und Umbauten von Ställen sowie laufende Mehrkosten einer besseren Haltung. Die Ampel-Koalition will als «Anschubfinanzierung» bis 2026 eine Milliarde Euro bereitstellen.