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28.02.2014 | 14:50 | Deutscher Raiffeisenverband 

Genossenschaften ziehen positive Jahresbilanz

Berlin - „Die 2.385 genossenschaftlichen Unternehmen ziehen eine insgesamt sehr positive Bilanz. Dabei weisen die Geschäftsverläufe in den einzelnen Sparten deutliche Unterschiede aus.

Raiffeisen-Lager
(c) proplanta
Preisbedingt und vor allem Export gestützt erzielte unsere Gruppe 2013 einen addierten Umsatz von 68,7 Mrd. Euro. Das ist ein Plus von rd. 15 Prozent gegenüber 59,5 Mrd. Euro im Vorjahr. Erstmals haben wir die Umsätze von Tochterunternehmen und Beteiligungen in die Bilanz einbezogen. Qualitäts- und Kostenführerschaft, Kundenzufriedenheit und Mitgliederbindung sind die Erfolgsfaktoren in einem wettbewerbsintensiven Umfeld.

Die Genossenschaften haben in allen Sparten ihre Service- und Beratungsleistungen im ländlichen Raum weiter ausgebaut und optimiert. Das macht Raiffeisen so erfolgreich“, erklärte Dr. Henning Ehlers, Generalsekretär des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) bei der Bilanzpressekonferenz.

Warengenossenschaften bauen Marktposition aus



Die Warenwirtschaft ist die umsatzstärkste Sparte im DRV. Die fünf Hauptgenossenschaften und 429 Warengenossenschaften haben ihre Marktführerschaft gut behauptet. Sie bauten ihre Position u. a. durch grenzüberschreitende Kooperationen und Übernahmen aus. Diese Akquisitionen tragen dazu bei, die Märkte noch gezielter und schlagkräftiger zu bearbeiten. Das stärkt die Wettbewerbskraft der Unternehmen. Davon profitieren die Genossenschaftsmitglieder und auch die Geschäftspartner vor Ort.

Die Warenwirtschaft erzielte einen Gesamtumsatz von rd. 40 Mrd. Euro nach 32,7 Mrd. Euro in 2012. „Das auf den ersten Blick beachtliche Plus von 22,6 Prozent ist zu einem großen Teil auf Akquisitionen der Hauptgenossenschaften im In- und Ausland zurückzuführen. Ohne diese Sondereffekte beträgt das Plus in der Warenwirtschaft etwa 4 Prozent“, erläuterte Ehlers.

Die jährlich um rd. 80 Mio. Menschen wachsende Weltbevölkerung fragt immer mehr Agrarrohstoffe für hochwertige Nahrungsmittel und Energie nach. „Deshalb lehnen wir bei der nationalen Umsetzung der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik eine Stilllegung landwirtschaftlicher Nutzflächen bei der Ausweisung ökologischer Vorrangflächen entschieden ab. Eine Produktion auf Vorrangflächen muss möglich sein, vor allem für Zwischenfrüchte und Eiweißpflanzen.

Die EU-Kommission darf diese Grundsatzentscheidungen nun nicht durch zu strikte, bürokratische Durchführungsvorschriften unterlaufen. Der vorgeschlagene Gewichtungsfaktor von 0,3 würde den Anbau von Eiweißpflanzen unattraktiv machen, genauso wie ein Verbot des Einsatzes von Pflanzenschutz- und Düngemitteln“, kritisierte Ehlers.

EU-Kommission und Bundesregierung forderte Ehlers auf, für das Greening praxisgerechte Durchführungsregeln vorzulegen und bürokratische Rechenmonster zu verhindern.

Warenterminbörsen sind Teil des Risikomanagements  



Die liberalisierten EU-Getreide- und Rohstoffmärkte sind Teil des globalen Handels. Die europäische Agrar- und Ernährungswirtschaft ist kein „Closed Shop“. Allein die Futterwirtschaft muss 30 Prozent der Rohstoffe einführen. Die EU unternimmt inzwischen kaum noch etwas, um die Agrarmärkte zu stabilisieren.

Weltweite Angebotsschwankungen, Veränderungen von Ernteprognosen und Markteingriffe einzelner Länder schlagen unmittelbar auf die EU-Preise durch. „Daraus ergibt sich für das Agribusiness die zwingende Notwendigkeit, die Risiken ihres kaufmännischen Handelns abzusichern. Diesem Risikomanagement dienen vor allem Terminkontrakte an Warenterminbörsen“, so Ehlers.

Im Zuge der EU-Finanzmarktreform werden auch die Rahmenbedingungen für Warenterminbörsen neu justiert. Es sollen Positionslimits eingeführt werden. „Wir haben zumindest erreicht, dass Händler und Verarbeiter, die Terminkontrakte zur Absicherung ihrer Warengeschäfte nutzen, davon ausgenommen werden. Limits sollen ausschließlich für sogenannte Spekulanten gelten. Hier muss die Politik bei der weiteren Umsetzung Maß halten. In der EU stehen die Warenterminbörsen erst am Anfang ihrer Entwicklung. Noch ist das spekulative Engagement zu gering, um wirkungsvolle Preisabsicherungen dauerhaft zu gewährleisten. Ich trete deshalb für eine maßvolle Regulierung und mehr Transparenz ein“, betonte der Generalsekretär.
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