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23.08.2010 | 17:30 | Unternehmen 

Kali-Konzern Potash sucht Verbündete für Übernahmekampf

Saskatoon/New York - Der kanadische Kali-Förderer Potash kämpft mit allen Mitteln gegen die Übernahme durch den australischen Bergbaukonzern BHP Billiton.

Kali-Konzern Potash sucht Verbündete für Übernahmekampf
Das Unternehmen aus der menschenarmen, aber rohstoffreichen Provinz Saskatchewan sucht Verbündete, um die knapp 40 Milliarden US-Dollar schwere BHP-Offerte abwehren zu können. Kali ist als Grundstoff für Dünger begehrt. Erste Namen von «weißen Rittern», die Potash beispringen könnten, kursieren bereits. «Es dürften bessere Angebote oder andere Alternativen auftauchen», rief Potash am Montag seinen Aktionären zu und riet ihnen abermals eindringlich, nicht auf den BHP-Vorschlag einzugehen. Das Angebot sei viel zu niedrig, sagte Konzernchef Bill Doyle.

Potash habe bereits Kontakt zu Dritten aufgenommen oder sei von diesen angesprochen worden, hieß es. Die Verhandlungen liefen. Zu den Gesprächspartnern gehören laut der Finanz- Nachrichtenagentur Bloomberg der staatliche chinesische Mischkonzern Sinochem sowie der brasilianische Eisenerzproduzent Vale. Das boomende Riesenreich China ist einer der größten Nutzer von Düngemitteln weltweit. Vale wiederum hatte Anfang des Jahres bereits den US-Düngemittelhersteller Bunge übernommen. Ein Sinochem-Sprecher sagte der Nachrichtenagentur dpa in Peking: «Das sind Medienberichte. Ich kann das nicht bestätigen.» Auch Vale wollte den Bericht nicht kommentieren.

Potash hatte das BHP-Angebot von 130 US-Dollar je Aktie in der vergangenen Woche als «völlig unangemessen» zurückgewiesen. Daraufhin hatte BHP Billiton angekündigt, Potash notfalls auch gegen dessen Willen übernehmen zu wollen und sich direkt an die Aktionäre gewandt, die bis zum 19. Oktober überlegen können. Diese rechnen damit, dass ein anderer Käufer einsteigt oder BHP seine Offerte aufstockt: Vorbörslich stieg die Potash-Aktie um ein weiteres Prozent auf 151 Dollar.

Die kanadische Regierung könnte eine Übernahme verhindern, um die Bodenschätze des Landes zu schützen. Nach Angaben der «Financial Times» vom Montag will BHP etwaige Bedenken in einem Treffen mit den Verantwortlichen ausräumen. Die Australier hatten bereits angeboten, ihr weltweites Kali-Geschäft aus der Provinz Saskatchewan steuern zu wollen, was der kanadischen Regierung gut schmecken könnte. Momentan sitzt die Potash-Führung in der 2.000 Kilometer entfernten US-Großstadt Chicago.

Kali-Düngemittel werden mit großem Aufwand aus Salzgesteinen oder Salzlösungen gewonnen. In der kanadischen Saskatchewan-Region lagern die weltweit größten gewinnbaren Kaliumvorkommen. Analysten sehen die Nachfrage nach Düngemitteln angesichts des Bevölkerungswachstums in den kommenden Jahren weiter wachsen. (dpa)
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