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14.10.2020 | 00:51 | 9. Ostdeutsches Energieforum 

Klimaschutzmaßnahmen als Konjunkturmotor?

Leipzig - Klima- und Konjunkturpolitik sind nach Ansicht des ostdeutschen Energiedienstleisters EnviaM längst keine Gegensätze mehr.

Energieversorgung
Energieversorger: «Klimaschutzmaßnahmen sind keine Konjunkturbremse». (c) proplanta
«Klimaschutzmaßnahmen sind keine Konjunkturbremse, sondern ein Konjunkturturbo», sagte der Vorstandsvorsitzende Stephan Lowis vor dem Start des 9. Ostdeutschen Energieforums in Leipzig am Dienstag. In Zeiten des Klimawandels sei ein ökologischer Umbau der Wirtschaft zwingend notwendig.

Ein positives Beispiel sei das von der Bundesregierung vorgelegte Investitionsbeschleunigungsgesetz. Dies sieht unter anderem schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren beim Bau von Windenergieanlagen an Land vor. Dies soll den zuletzt stockenden Ausbau der Windenergie wieder in Schwung bringen. «Wir begrüßen die Neuregelung, da wir mehr erneuerbare Energien benötigen, um die Ziele der Energiewende zu erreichen», betonte Lowis.

Gleichzeitig sei aber auch ein beschleunigter Ausbau der Stromnetze erforderlich. Auch hier seien schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren notwendig, das 2019 verabschiedete Netzausbaubeschleunigungsgesetz reiche nicht aus. «Es gilt nur für das Übertragungsnetz und nicht für das Verteilnetz, an das mehr als 90 Prozent der Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien angeschlossen sind. Hier sollte nachgebessert werden», forderte Lowis.

Das in Chemnitz ansässige Unternehmen versorgt in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg nach eigenen Angaben mehr als 1,3 Millionen Kunden mit Strom, Gas, Wärme und Dienstleistungen.

Auf dem Ostdeutschen Energieforum diskutieren bis Mittwoch Vertreter von Politik, Wissenschaft, Energiewirtschaft und ostdeutschem Mittelstand über Lösungen zur Umsetzung der Energiewende. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, spricht über die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sowie über die Wasserstoffstrategie des Bundes. Sachsen-Anhalts stellvertretende Ministerpräsidentin, Claudia Dalbert (Grüne), diskutiert mit Experten über Wasserstoff als Chance für die ostdeutsche Wirtschaft.

Bei Brandenburgs Landeschef Dietmar Woidke (SPD) geht es um den möglichen Durchbruch bei der Energiespeicherung. Er forderte zum Start des Forums stabile Energiepreise und sichere Versorgung. Auf dem Abschlussforum diskutiert Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) unter anderem mit Jakob Springfeld, Vertreter der weltweiten Bewegung Fridays for Future, über die Chancen des Umbruchs in den Kohleregionen und das Strukturstärkungsgesetz.

Das Ostdeutsche Energieforum ist seit 2011 Denkfabrik und Expertenforum zur Energiewende und beleuchtet die spezifischen Herausforderungen Ostdeutschlands in diesem Prozess. Aufgrund des coronabedingten Hygienekonzepts ist die Zahl der Gäste in diesem Jahr auf 150 begrenzt.
dpa
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