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08.07.2016 | 07:54 | Bierproduktion 

Konzern Polar in Venezuela braut wieder Bier

Caracas - Es gibt wieder Bier in Venezuela: Nach über zwei Monaten fährt die Brauerei Polar die Produktion hoch.

Bierproduktion in Venezuela
Wegen der strengen Devisenkontrollen der Regierung konnte die Brauerei ihre Importe aus dem Ausland nicht mehr bezahlen. Mit einem neuen Kredit kauft der größte private Lebensmittelkonzern Venezuelas nun Gestenmalz und Hopfen. Bis Jahresende ist die Bierversorgung in dem Krisenland gesichert. (c) proplanta
Ein neuer Kredit erlaube den Kauf von Gerstenmalz, Hopfen und Blech für die Kronkorken, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Ab kommender Woche solle das Bier ausgeliefert werden. Polar hatte die Bierproduktion im April einstellen müssen, weil es wegen der strengen Devisenkontrollen der sozialistischen Regierung keine Rohstoffe mehr aus dem Ausland importieren konnte.

Der größte private Lebensmittelkonzern des südamerikanischen Landes erhielt ein Darlehen der spanischen Bank BBVA über 35 Millionen Dollar (31,3 Millionen Euro). Ein Schiff aus Europa brachte neues Gerstenmalz. Das sei allerdings nur eine vorübergehende Lösung, hieß es in der Mitteilung von Polar. Bis Ende des Jahres sei die Produktion zunächst sichergestellt. Polar stellt 80 Prozent des Bieres in Venezuela her.

Bis Ende des vergangenen Jahres galt für die Einfuhr von Rohstoffen für die Bierproduktion ein fester Wechselkurs von 6,30 Bolívares. Dann schaffte die Regierung den Vorzugskurs für Polar allerdings ab. Zuletzt kostete der Dollar rund 640 Bolívares - eine Preissteigerung von 10.000 Prozent. Trotz zahlreicher Bemühungen habe die Regierung dem Unternehmen keine frischen Devisen zum Vorzugskurs mehr zugeteilt, der Konkurrenz hingegen schon, teilte Polar mit.

Wegen Zuckermangels musste auch Coca-Cola seine Produktion in Venezuela drosseln. Zahlreiche Airlines fliegen Caracas nicht mehr an, weil sie mit in Bolívares verkaufte Tickets kaum noch Gewinn machen. Die lokalen Währungsbestände können zudem nicht in Dollar transferiert und ins Ausland überwiesen werden.

Wegen des niedrigen Ölpreises und jahrelanger Misswirtschaft steht Venezuela vor dem wirtschaftlichen Ruin. In den Supermärkten des Landes fehlt es immer wieder an Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs. Die höchste Inflation der Welt frisst die Ersparnisse der Venezolaner auf.
dpa
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