Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
02.10.2022 | 11:17 | Saatgutkonzern 

KWS steigert 2021/22 Umsatz und Ergebnis deutlich

Einbeck / Frankfurt - Die KWS-Gruppe hat den Umsatz und ihr operatives Ergebnis im Geschäftsjahr 2021/22 deutlich gesteigert.

Saatgutkonzern
(c) kws
Wie das Einbecker Pflanzenzüchtungsunternehmen am Dienstag (27.9.) mitteilte, kletterten die Erlöse von Juli 2021 bis Juni 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17,5 % auf etwa 1,54 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 9,3 % auf 252,4 Mio. Euro zu, das EBIT um 13,2 % auf 155,1 Mio. Euro. Die EBIT-Marge nahm allerdings von 10,5 % auf 10,1 % ab. Der Jahresüberschuss ging um 2,6 % auf 107,8 Mio. Euro zurück.

„Trotz erheblicher Belastungen durch inflationsbedingte Kostensteigerungen konnten wir beim operativen Ergebnis deutlich zulegen“, betonte KWS-Finanzvorstand Eva Kienle bei der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt und zeigte sich angesichts dieser positiven Entwicklung „hochzufrieden“. Das Geschäftsmodell des Unternehmens sei „unkaputtbar“.

Umsatztreiber war 2021/22 einmal mehr der Mais. In diesem Segment verbuchte der Saatguthersteller einen kräftigen Erlöszuwachs um 20,9 % auf 935,4 Mio. Euro. Dazu trug im Wesentlichen die Region Südamerika bei, wo der Umsatz um gut 70 % erhöht werden konnte. In Europa erzielte KWS in einem „hochkompetitiven Umfeld“ ein Erlösplus von rund 7 %. Die Umsätze im Segment Zuckerrüben stiegen um 12,2 % auf 588,4 Mio. Euro, die im Segment Getreide um 13,2 % auf 216,4 Mio. Euro. Dabei sorgte im Segment Getreide das starke Wachstum bei Rapssaatgut für den Zuwachs. Die Erlöse im Segment Gemüse - vor allem Spinat - gingen gegenüber 2020/21 um 3,9 % auf 54,3 Mio. Euro zurück.

Krieg und Währungsschwankungen

„Im neuen Geschäftsjahr wollen wir weiter wachsen und gleichzeitig auf hohem Niveau in Forschung und Entwicklung als Treiber einer nachhaltigen Innovationskraft investieren“, kündigte Kienle an. Mit Blick auf die bestehenden geopolitischen Risiken, zunehmende Wetterextreme sowie stark inflationäre Entwicklungen „gehen wir aber von anhaltend herausfordernden Rahmenbedingungen für KWS aus“, räumte sie zugleich ein.

Konkret wird vom KWS-Vorstand für das laufende Firmenjahr ein Umsatzwachstum von 7 % bis 9 % auf vergleichbarer Basis bei einer EBIT-Marge zwischen 10 % und 11 % angestrebt. Die vorsichtige Erlösprognose begründete Kienle unter anderem mit voraussichtlichen Abschlägen für das US-Geschäft mit Maissaatgut und für das Gemüsesegment. Außerdem seien der weitere Verlauf des Ukraine-Krieges und Währungsentwicklungen mit großer Unsicherheit behaftet.

Duenbostel: Pflanzliche Eiweißalternativen immer wichtiger

Die Forschungs- und Entwicklungsquote soll im laufenden Geschäftsjahr laut Kienle in einer Spanne von 18 % bis 20 % liegen. In den Produktsegmenten Mais, Zuckerrüben, Getreide und Gemüse wird jeweils ein deutlicher Umsatzanstieg bei einer EBIT-Marge auf Vorjahresniveau prognostiziert. Für das Segment Corporate erwartet das Unternehmen auf Basis der geplanten Kostenentwicklung ein EBIT von etwa minus 110 Mio. Euro.

Mit Blick auf die EU-Umwelt- und Klimaschutzziele sieht KWS-Vorstandssprecher Dr. Hagen Duenbostel die Gruppe im Vergleich zu den Wettbewerbern sehr gut aufgestellt: Sie sei nämlich „der einzige Laden“, der mit entsprechenden Innovationen in seinem Produktportfolio die komplette Fruchtfolge abdecken könne.

Als Ansätze für eine nachhaltigere Landwirtschaft nannte er unter anderem die Erhöhung des Ertragspotentials der Pflanzen, die Entwicklung von Sorten für einen geringeren Ressourceneinsatz, stressresistente Sorten, ökologisches Saatgut, Methoden der Unkrautbekämpfung und diversifizierte Anbausysteme. Zudem werde die Erzeugung von Pflanzenproteinen als Alternative für tierisches Eiweiß an Bedeutung gewinnen. „In diesem Premiumsegment muss viel mehr gemacht werden“, betonte Duenbostel.
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Südamerika: KWS verkauft Maisgeschäft an GDM

 KWS bestätigt Prognose - Maisgeschäft bricht ein

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken