Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.08.2021 | 01:55 | Erfundene Windkraftprojekte 

Millionen-Betrug in Windkraft-Branche: Prozess startet morgen

Osnabrück - Mithilfe erfundener Windkraftprojekte soll ein früherer Unternehmer aus dem Emsland Energiekonzerne aus mehreren Ländern um rund zehn Millionen Euro betrogen haben.

Windkraftbranche
Unter dem Deckmantel eines seriösen Geschäftsmannes soll ein Unternehmer aus dem Emsland zahlreiche Energieunternehmen getäuscht und um zehn Millionen Euro betrogen haben. Er und seine mutmaßlichen Helferinnen und Helfer müssen sich nun vor Gericht verantworten. (c) proplanta
Von Dienstag an müssen sich der einstige Geschäftsmann und vier weitere Angeklagte, darunter auch Familienangehörige, vor dem Landgericht Osnabrück verantworten. Der Vorwurf lautet auf banden- und gewerbsmäßigen Betrug. (Az.: 2 KLs 1/21). Der Hauptangeklagte war im vergangenen Jahr im Berliner Nobelhotel Adlon festgenommen worden.

Er und ein Geschäftspartner sollen als Gesellschafter die eigene Firmengruppe nach außen vertreten haben. Die anderen drei Angeklagten haben nach Ansicht der Staatsanwaltschaft unter anderem die Fälschungen vorgenommen. Den Angeklagten drohen Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren.

Laut Staatsanwaltschaft sollen die Angeklagten über mehrere Jahre ihre Geschäftspartner, Energiegesellschaften aus Italien, Tschechien und Schottland, mit gefälschten Dokumenten über die Existenz von Windparks in Niedersachsen getäuscht haben, so dass die Firmen in nicht existierende Projekte investiert hätten. Nachdem ein Teil der Vorwürfe bereits im Frühjahr angeklagt worden war, legte die Staatsanwaltschaft im Sommer eine weitere Anklage nach.

Es gehe unter anderem um vorgetäuschte Projekte in Zeven und Rotenburg. Die Tochtergesellschaft eines tschechischen Energiekonzerns sollen die Angeklagten mit 214 gefälschten Verträgen zu Investitionen bewegt haben, unter anderem mit nachgeahmten Schreiben verschiedener Gemeinden in den Kreisen Cloppenburg und Emsland.

Dem Hauptangeklagten wird außerdem ein besonders schwerer Fall des Betrugs vorgeworfen, bei dem eine deutsche Windenergiegesellschaft um mehr als 100.000 Euro geprellt worden sei. Der Prozessauftakt ist am 31. August. Bis Januar 2022 sind insgesamt 52 Verhandlungstage angesetzt.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Eon will sinkende Einkaufspreise auch künftig an Kunden weitergeben

 Eon beansprucht Führungsrolle in Energiewende

 Kooperationsvertrag zwischen Vodafone und RWE geschlossen

 OMV setzt Umbau fort - Umsatz deutlich zurückgegangen

  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich