Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
10.09.2020 | 02:17 | Futtermittelproduktion 

Mitarbeiter bei Futtermittelhersteller kämpfen weiter um Tarifvertrag

Malchin / Rendsburg - An den Standorten des Getreideverarbeiters Ceravis AG (Rendsburg) in Mecklenburg-Vorpommern drohen weitere Warnstreiks.

Getreideverarbeitung
Arbeitskampf um Tarifvertrag bei Futtermittelhersteller tobt weiter. (c) proplanta
Wie der Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG MV), Jörg Dahms, am Mittwoch sagte, sind weitere Arbeitskampfmaßnahmen geplant, da die Arbeitgeberseite bisher auf Forderungen nach einem Tarifvertrag nicht reagiert habe.

«Wir stehen kurz vor der Urabstimmung», sagte Dahms. Bei einer Urabstimmung können Gewerkschaftsmitglieder sich für oder gegen einen Streik aussprechen. Erst am Mittwochmorgen war ein 24-Stunden-Warnstreik in Güstrow und Malchin zu Ende gegangen.

Eine Firmensprecherin hatte zuvor «mit Empörung» auf die Warnstreiks reagiert. Ceravis habe mit Betriebsräten vereinbart, ein firmeneigenes Lohneingruppierungssystem anstelle eines Tarifvertrages zu entwickeln. Dazu habe es erste Gespräche gegeben, ein Folgetermin sei geplant. Man wolle den Mitarbeitern auch «zeitnah erste handfeste Ergebnisse präsentieren.» Deshalb seien Verhandlungen mit der NGG im Frühjahr 2020 beendet worden.

Dies wies die Gewerkschaft zurück. In Deutschland seien für die Bezahlung die Tarifpartner zuständig, die Betriebsräte würden dort mit einbezogen. «Der Arbeitgeber will uns bewusst fernhalten», sagte Dahms. Die rund 100 Mitarbeiter in Malchin und Güstrow müssten sich ihren Tarifvertrag «erkämpfen».

Die Ceravis AG ist nach eigenen Angaben mit 45 Werken und 500 Mitarbeitern der größte Futtermittel- und Saatgutproduzent in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Gesellschafter sind der Konzern Danish Agro und die Agravis Raiffeisen AG (Münster).

Dahms sieht hinter dem Vorgehen der Firma eine Art System. An Ceravis sei auch eine dänische Firma beteiligt. Diese wolle im Nordosten etwas durchsetzen, was in Dänemark nicht möglich sei. Ähnlich sei das Vorgehen bei einer Brauerei in Dargun und dem größten MV-Schlachthof in Teterow, die auch dänische Eigentümer hätten.
dpa/mv
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Absatzwert von Nutztier-Futtermitteln in NRW gesunken

 Potenzial von Futtermitteln für menschliche Ernährung wird überschätzt

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken