Dies kündigte Vorstandschef Cees ´t Hart nach Angaben von Dow Jones News bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2008 an. Aufgrund dieser Prognose will das Unternehmen in diesem Jahr besonderes Gewicht auf Kostenkontrolle, Einschränkungen bei den Investitionen und Produktionseffizienz legen. Auf eine Aussage über die Ergebniserwartung für 2009 verzichtete der Vorstandschef.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 zahlte das durch die Fusion zwischen Friesland Foods und
Campina entstandene Unternehmen seinen Mitgliedern einen
Milchpreis von 36,37 Cent je kg (exklusive MwSt.) bei 4,4% Fett und 3,5% Eiweiß. Das entspricht einer Erhöhung um 4,4% im Vergleich zu 2007. Insgesamt steigerte die Genossenschaft im vergangenen Jahr den Umsatz um 5% auf EUR 9,5 Mrd. Hierzu trugen alle vier Geschäftsfelder bei. Den Umsatzanstieg führt der Vorstand insbesondere auf Preisanstiege und die Akquisition des Mischprodukteherstellers Satro von der Humana Milchunion zurück. Den Jahresüberschuss 2008 gibt Royal FrieslandCampina mit EUR 135 Mio. an. Dies bedeutet einen Rückgang um EUR 121 Mio. im Vergleich zum Vorjahr.
Sinkende Käsepreise drücken auf den Gewinn
Der Vorstand wies allerdings darauf hin, dass die Gewinnzahlen von 2008 und 2007 wegen unterschiedlicher Berechnungsmethoden des Milchpreises nicht vollständig miteinander vergleichbar seien. Als Hauptgrund für den Gewinnrückgang nannte das Unternehmen den starken Druck auf die Gewinnspannen bei Produkten wie Käse, Butter und Milchpulver.
Speziell für den Geschäftsbereich Käse & Butter war 2008 ein schwieriges Jahr: Der Umsatz belief sich auf EUR 2,5 Mrd. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit fiel mit minus EUR 77 Mio. deutlich unter das Vorjahresniveau. Als wichtigsten Grund hierfür verweist Royal FrieslandCampina auf den das ganze Jahr über anhaltenden Rückgang der Verkaufspreise für diese Produkte infolge des großen Angebots in Europa.
Getrübte Aussichten für 2009"Die heutigen Wirtschaftsentwicklungen bringen für Unternehmen und Verbraucher große Unsicherheit mit sich. Der Vertrauensschwund infolge der Kreditkrise hat in vielen Ländern eine Rezession ausgelöst. Die Verkaufspreise insbesondere für Standard-Molkereiprodukte stehen weltweit unter Druck, was insbesondere eine Folge der Nachfrage-Verringerung bei Abnehmern ist. Die Entwicklungen auf kurze und mittlere Sicht lassen sich sehr schwer einschätzen", erläuterte der Vorstandschef die Aussichten für 2009. Inzwischen seien für 2009 zusätzliche Maßnahmen in den Bereichen Investitionsbeschränkung, Kostenkontrolle und Produktionseffizienz ergriffen worden.
FrieslandCampina ist eigenen Angaben zufolge die größte Molkereigenossenschaft der Welt. Im Jahre 2008 wurden zirka 11,4 Mio. t Milch verarbeitet (entspricht etwa der vierfachen Anlieferung in ganz Österreich), wovon 8,6 Mio. t von den Mitgliedern in den Niederlanden, in Deutschland und Belgien geliefert wurden. (aiz)
