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26.02.2015 | 15:12 | Pharmahersteller 

Neue Medikamente beflügeln Bayer

Leverkusen - Beim Pharma- und Pflanzenschutzkonzern Bayer brummt das Geschäft. Erfolgreiche neue Medikamente haben das Unternehmen zu einem der am schnellsten wachsenden großen Pharmahersteller der Welt gemacht.

Pflanzenschutzkonzern
Starke Zuwächse bei neuen Medikamenten bescheren dem Leverkusener Traditionskonzern Milliardenumsätze. Da fällt die Trennung von der ertragsschwachen Kunststoffsparte leicht. (c) proplanta
Das teilt Konzernchef Marijn Dekkers am Donnerstag bei der Präsentation der Konzernbilanz 2014 mit. Unterdessen gehen die Vorbereitungen zur Abspaltung der ertragsschwachen Kunststoffsparte weiter. Bis Ende August soll die wirtschaftliche und rechtliche Trennung abgeschlossen sein.

Spätestens Mitte 2016 soll die Sparte an die Börse gebracht werden. Der Leverkusener Traditionskonzern steigert seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 5,2 Prozent auf die neue Rekordhöhe von 42,2 Milliarden. Das Konzernergebnis verbesserte sich um 7,4 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Wachstumstreiber waren vor allem die Gesundheitssparte und der Pflanzenschutz. Das Pharmageschäft glänzte mit einem Umsatzplus von 11 Prozent. Größte Wachstumstreiber waren dabei fünf neuere Medikamente - der Gerinnungshemmer Xarelto, das Augenmedikament Eylea, die Krebsmittel Stivarga und Xofigo sowie Adempas gegen Lungenhochdruck.

Zusammen erzielten sie einen Umsatz von 2,9 Milliarden Euro - fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Und das soll nicht das Ende sein. Insgesamt traut der Konzern den Blockbuster-Präparaten ein jährliches Spitzenumsatzpotenzial von «mindestens 7,5 Milliarden Euro» zu. An der Börse führte die Aktie des Dax-Schwergewichts mit einem Börsenwert von 108 Milliarden Euro die Gewinnerliste an.

Dass das Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten nicht gefahrlos ist, zeigt allerdings ein Blick in den Anhang des Geschäftsberichts. Dort berichtet der Konzern, dass er im Rechtsstreit um durch die Antibabypillen Yasmin und Yaz möglicherweise verursachte Gesundheitsschäden in den USA bereits Vergleiche mit etwa 9500 Klägerinnen in Höhe von insgesamt rund 1,9 Milliarden US-Dollar (1,7 Milliarden Euro) vereinbart hat. Tausende weitere Fälle sind noch offen. Und auch beim Hoffnungsträger Xarelto gibt es bereits Klagen von rund 200 Anwendern. Bayer stellte deshalb bereits 88 Millionen Euro für Anwaltskosten zurück. Dekkers versicherte, dass der Konzern bei dem Medikament «alles richtig gemacht» habe.

Während Bayer unter den großen Pharmakonzernen trotz der jüngsten Erfolge nach eigener Einschätzung erst auf Rang 13 rangiert, ist das Unternehmen bei rezeptfreien Medikamenten nach der Übernahme der entsprechenden Sparte vom US-Konzern Merck & Co bereits die Nummer zwei. Auch die Pflanzenschutzsparte des Konzern konnte Marktanteile gewinnen. Selbst die Kunststoffsparte MaterialScience legte bei Umsatz und Ergebnis zu.

Im laufenden Jahr erwartet der Konzern eine Fortsetzung der positiven Entwicklung. Der Umsatz soll auf rund 46 Milliarden Euro wachsen. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sonderposten soll sogar um mehr als 10 Prozent zulegen. Stellenabbau ist deshalb auch kein  Thema in Leverkusen. «Wir erwarten nach wie vor, dass die Beschäftigung bei Bayer in den nächsten Jahren stabil bleiben wird - und zwar sowohl weltweit als auch in Deutschland», sagte Dekkers.

Weitere Großakquisitionen stehen nach den Worten von Finanzvorstand Johannes Dietsch aktuell nicht auf der Tagesordnung. Vorrang habe in den nächsten zwei bis drei Jahren erst einmal der Schuldenabbau. Schließlich ist durch den mehr als 14 Milliarden Dollar teuren Zukauf im Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln die Nettofinanzverschuldung des Konzerns auf fast 20 Milliarden Euro gestiegen.  (dpa)
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