«Weltweit steigt der Verbrauch von Zucker weiter, in Europa wird er bestenfalls auf dem heutigen Niveau bleiben», sagte Vorstandschef Lars Gorissen der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Montag). In der Branche seien die Preise unter anderem wegen der auslaufenden EU-Zuckermarktordnung zum einen auf einem historischen Höchststand, zum anderen aber auch durch ein weltweites Überangebot geprägt. Das bremse den Export aus.
Indien etwa habe seine Produktion um ein Drittel auf 30 Millionen Tonnen gesteigert, Brasilien, Thailand und Pakistan regten die Produktion über
Subventionen an. Gorissen: «Das verzerrt den Wettbewerb enorm.»
Zudem ist Zucker bei vielen europäischen Verbrauchern in Verruf geraten. Immer mehr europäische Lebensmittelproduzenten versuchen, den
Zuckergehalt ihrer Produkte wegen der öffentlichen
Diskussion über die Schädlichkeit des Rohstoffs zu reduzieren. Gorissen hält das für überzogen: «Häufig ersetzen Hersteller in ihren Produkten Zucker durch Stärkeprodukte oder sogar durch Fett - damit ist für die Verbraucher nichts gewonnen, sie nehmen gleichviel Kalorien oder sogar mehr auf», sagte er. Es komme auf die Kalorienbilanz an.