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12.06.2014 | 08:05 | Agrar-Genossenschaften 

Raiffeisenverband zieht sehr positive Bilanz für 2013

Berlin - Die genossenschaftlichen Unternehmen ziehen für 2013 eine insgesamt sehr positive Bilanz.

Agrar-Genossenschaften
(c) proplanta
„Preisbedingt und vor allem Export gestützt erzielte die Gruppe einen addierten Umsatz von 67,5 Mrd. Euro. Wir verzeichnen ein Plus von 13,5 Prozent gegenüber 59,5 Mrd. Euro im Vorjahr.

Erstmals wurden die Umsätze der Tochterunternehmen und Beteiligungen der Hauptgenossenschaften in die DRV-Bilanz einbezogen. Damit tragen wir den dynamischen Entwicklungen mit der Erschließung neuer Geschäftsfelder und Absatzmärkte Rechnung. In allen Sparten haben die Genossenschaften ihre Service- und Beratungsleistungen im ländlichen Raum weiter ausgebaut und optimiert.

Für das laufende Geschäftsjahr sind wir ebenfalls optimistisch gestimmt. Die aktuelle gesamtwirtschaftliche Konjunkturlage in Deutschland und investitionsbereite Landwirte beflügeln den Agrarhandel. Konsumfreudige Verbraucher stützen die Diversifikationssparten“, erklärt Dr. Henning Ehlers, Generalsekretär des Deutschen Raiffeisenverbandes, bei der Vorstellung des DRV-Geschäftsberichts 2013 – Ausblick 2014.

Die 2.385 DRV-Mitgliedsunternehmen beschäftigen insgesamt 82.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rund 4.100 junge Menschen werden ausgebildet.

„Mit 535.000 Mitgliedschaften von Landwirten, Winzern und Gärtnern sind unsere Raiffeisen-Genossenschaften ein bedeutender Eckpfeiler und Multiplikator der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als große Herausforderung des Agribusiness sehe ich den drohenden Fachkräftemangel. Mit unserer Verbändeinitiative „wir-sind-raiffeisen.de“ werben wir gezielt bei jungen Menschen für attraktive Arbeitsplätze bei Raiffeisen“, betont Ehlers.

Exportstopp für Milch- und Fleischprodukte nach Russland



Nach wie vor gestört ist der Export von Fleisch, Fleisch- und Milchprodukten in die Russische Föderation. Anstrengungen zur Wiederöffnung der Märkte werden durch die politische Lage in der Ukraine und das Auftreten von Fällen der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen in Litauen und Polen zusätzlich erschwert.

„Die Sperrung aller EU-Mitgliedstaaten für den Export von frischem und gefrorenem Schweinefleisch wirkt sich seit Anfang 2014 massiv auf die Notierungen aus. Die Schlachtschweinepreise gaben um 10 bis 15 Prozent nach. Auch beim Käseexport ergeben sich durch die Betriebssperrungen Absatzeinbußen. Im ersten Quartal gingen die Ausfuhren um rd. 47 Prozent zurück. Damit ist der langjährige positive Trend beim Auslandsabsatz gebrochen.

Die Gesamtausfuhren von Käse aus Deutschland sanken im ersten Quartal 2014 um 3 Prozent. Angesichts gestiegener Milchanlieferungen und hoher Produktion in den Molkereien geraten die Käsenotierungen unter Druck. Im Mai lagen sie 8 bis 10 Prozent unter den Vorjahreswerten. Gemeinsam mit unseren Mitgliedsunternehmen und der Politik arbeiten wir intensiv daran, dass die Liefersperrungen zeitnah aufgehoben werden“, so Ehlers.

„Positiv zu werten sind vor allem die Gespräche zwischen der EU-Kommission und der obersten russischen Veterinärbehörde. Das Aussetzen des drohenden WTO-Verfahrens lässt auf eine baldige Marktöffnung für Schweinefleisch hoffen. Grundsätzlich erforderlich ist die enge Zusammenarbeit mit den Veterinärverwaltungen der Bundesländer“, so Ehlers.

Im Seuchenfall müssen zügig wirksame Bekämpfungsmaßnahmen umgesetzt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Der DRV stellt seinen Mitgliedsunternehmen mit Blick auf die zahlreichen Saisonarbeiter Informationsmaterial in Form mehrsprachiger Merkblätter zur Verfügung. Wichtig ist zudem, den illegalen Import von Fleisch und Fleischprodukten zu unterbinden.

Gentechnik in der Tierischen Veredelung ist unverzichtbar



„Die gesellschaftspolitische Diskussion in Deutschland um den Einsatz Grüner Gentechnik blendet die Marktrealitäten im Agribusiness komplett aus. Insbesondere die Forderung nach völligem Verzicht auf gentechnisch verbesserte Pflanzen in der Tierischen Veredelung, widerspricht der Situation auf den internationalen Rohstoffmärkten“, bedauert Ehlers.

Inzwischen werden auf 175 Mio. ha GVO angebaut – das ist mehr als das 10-fache der in Deutschland verfügbaren Acker- und Grünlandfläche. „Weltweit setzen immer mehr Landwirte auf Grüne Gentechnik. Im internationalen Agrarhandel hat das zur Folge, dass eine vollständige Trennung gentechnisch veränderter und konventioneller Warenströme nicht mehr möglich ist“, unterstreicht der DRV-Generalsekretär.

Als existenzbedrohend für die Tierische Veredelung wertet der DRV die zunehmenden Rechtsrisiken und politischen Alleingänge. „Es ist unverständlich, dass die Politik Probleme verschärft anstatt sie zu lösen. Das zeigen aktuelle Beispiele: So wird es immer schwieriger, den Wert von 0,9 Prozent GVO in Futterkomponenten nicht zu überschreiten. Dies ist die Voraussetzung, um „kennzeichnungsfrei“ in Bezug auf Gentechnik zu bleiben. Dieser Schwellenwert gilt aber nur, wenn die GVO-Einmischung „zufällig oder technisch unvermeidbar“ ist. Eine rechtsverbindliche Definition gibt es trotz intensiven Drängens der Wirtschaft bis heute nicht“, kritisiert Ehlers.

Den kürzlich in Niedersachsen vollzogenen Systemwechsel hin zu einer Finanzierung amtlicher Kontrollen durch die Unternehmen der Lebens- und Futtermittelwirtschaft lehnt Ehlers entschieden ab. Der eingeschlagene Rechtsweg bringt keine Optimierung der Lebens- und Futtermittelsicherheit.

„Anstelle eines Ausbaus föderaler Kapazitäten brauchen wir eine wirksame Bündelung der amtlichen Analytik, die Ausschreibung amtlicher Analysen und den Anspruch auf zeitnahe Übermittlung amtlicher Analyseergebnisse“, fordert der Generalsekretär. Bei der Problemlösung sucht der DRV gezielt den Schulterschluss der gesamten Branche für ein gemeinsames Rechtsgutachten. (drv)
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