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27.11.2013 | 10:01 | Schokoladentest 

Ritter-Sport prüft im Aroma-Streit rechtliche Schritte

Waldenbuch / Holzminden - Ritter Sport will die Bewertung seiner Nussschokolade als «mangelhaft» durch die Stiftung Warentest nicht hinnehmen. «Wir prüfen rechtliche Schritte», sagte eine Sprecherin am Dienstag und bestätigte damit verschiedene Medienberichte.

Schokolade
(c) proplanta
Die Einschätzung, dass Schokolade von Ritter Sport wegen falscher Deklaration nicht verkehrsfähig sei, könne die Firma nicht teilen. Wie genau die rechtlichen Schritte aussehen sollen, stehe noch nicht fest.

Die Stiftung Warentest hatte in der vergangenen Woche die Ergebnisse eines Schokoladentests veröffentlicht. Die Bezeichnung «natürliches Aroma» bei Ritter Sport sei irreführend, monierten die Tester. Sie hätten einen chemisch hergestellten Aromastoff in der Schokolade nachgewiesen. «Das Aroma darf also nicht als "natürlich" bezeichnet werden», hieß es.

Bereits am Freitag hatte Ritter Sport der Darstellung widersprochen und eine Garantieerklärung des Herstellers Symrise veröffentlicht. Danach sei das verwendete Vanille-Aroma Piperonal ein natürliches Aroma im Sinne der entsprechenden EG-Verordnung. Der Rohstoff werde ausschließlich aus Pflanzen mit Hilfe physikalischer Methoden gewonnen, heißt es in der Garantieerklärung.

Symrise bekräftigte am Dienstag seine Darstellung, wonach das Vanille-Aroma Piperonal auf natürlicher Grundlage herstellt werde. «Es handelt sich um ein natürliches Aroma mit botanischer Quelle», sagte eine Unternehmenssprecherin in Holzminden. Den pflanzlichen Grundstoff und Details zum Herstellungsprozess wollte die Sprecherin aus Wettbewerbsgründen nicht nennen. Es handele sich aber um ein Verfahren, das nach der EU-Verordnung für natürliche Aromastoffe zulässig sei.

Bei der Stiftung Warentest heißt es dagegen, auch wenn Piperonal wortwörtlich als «natürliches Aroma» übersetzt werden könne, sei es dennoch kein natürliches Aroma im Sinne der europäischen Aromenverordnung.

Für eine mögliche Klage sehen Rechtsexperten wenig Aussicht auf Erfolg: «Die jahrzehntelange Erfahrung mit Prozessen gegen die Stiftung Warentest zeigt, dass es für ein Unternehmen so gut wie aussichtslos ist, zu gewinnen», sagte Roland Schimmel, Professor für Bürgerliches Recht an der Fachhochschule Frankfurt am Main, den «Stuttgarter Nachrichten» (Mittwoch). «Die Gerichte gestehen der Stiftung Warentest bei ihren Urteilen einen sehr großen Spielraum zu.» (dpa)
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