«Die Ansprüche der
Konsumenten sind gestiegen. Es gibt ein neues Kennertum», sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Christof Queisser, am Dienstag am Hauptsitz in Freyburg in Sachsen-Anhalt.
Nach dem Motto «weniger ist mehr» werde bewusster, hochwertiger konsumiert und sich zum Beispiel auch mehr für die Herkunft der
Rohstoffe interessiert. Es gebe eine veränderte Genusskultur. Das werde sich 2022 fortsetzen.
2021 sei angesichts stark gestiegener Energie- und Rohstoffpreise, Inflation sowie magerer Weinernten ein sehr herausforderndes Jahr gewesen, sagte Queisser bei der Bilanzvorlage. Die Sektkellereien Rotkäppchen-Mumm GmbH mit rund 1.000 Beschäftigten an mehreren Standorten hätten ihre Marktführerschaft in Deutschland behauptet. Der Umsatz betrug den Angaben zufolge 2021 wie bereits 2020 rund 1,2 Milliarden Euro. Im Vor-Coronajahr 2019 hatte er bei 1,1 Milliarden Euro gelegen.
«Das ist ein sehr, sehr solides Ergebnis», sagte Queisser. Angaben zum Gewinn macht das Familienunternehmen grundsätzlich nicht. Rund 14,6 Millionen Euro seien 2021 investiert worden, mit Schwerpunkt Digitalisierung. Über alle Geschäftsfelder hinweg - dazu gehören auch Spirituosen - lag der Gesamtabsatz den Angaben zufolge bei 320 Millionen Flaschen im Kalenderjahr 2021.
Mangels Veranstaltungen angesichts der Corona-Pandemie sei auch 2021 mehr zu Hause statt in der Gastronomie konsumiert und auch vor allem Wein öfter online bestellt worden. Für 2022 rechnet das Unternehmen damit, dass die Energie- und
Rohstoffpreise und somit auch die Preise für Wein, Sekt und Spirituosen steigen werden. «Die Auswirkungen der Pandemie werden wir 2022 sehr, sehr stärker spüren als in den Jahren zuvor», sagte Queisser. «Die Inflation zu meistern, ist die Herausforderung für jedes Unternehmen», sagte er.