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06.03.2013 | 12:42 | Energiekonzern 

RWE trennt sich von Öltochter

Essen - Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern RWE hat sich vom Einbruch des Geschäfts nach der Atomwende 2011 erholt, muss aber weiter sparen und Schulden abbauen.

Ölförderung
(c) sascha burkard - fotolia.com
Zur Entlastung des Investitionsvolumens trenne sich der Konzern von der Tochter RWE Dea zur Exploration und Förderung von Erdöl und Erdgas, teilte RWE am Dienstag bei der Bilanzpressekoferenz in Essen mit. Die Hamburger Gesellschaft mit aktuell knapp 1.400 Mitarbeitern hatte RWE 1988 von der deutschen Texaco übernommen.

RWE Dea hatte 2011 knapp zwei Milliarden Euro Umsatz und einen Gewinn nach Steuern von 197 Millionen Euro erwirtschaftet. Details und Durchführung des Dea-Verkaufs sind noch offen. RWE leidet unter einer hohen Schuldenlast von derzeit 33 Milliarden Euro. Das Ölgeschäft erfordert - auch angesichts weltweit immer schwerer abbaubarer Ressourcen - hohe Investitionen. Die will RWE offensichtlich eher im Kerngeschäft, der Stromproduktion, tätigen.

Der Essener Versorger präsentierte am Dienstag einen deutlich verbesserten operativen Gewinn für das abgelaufene Geschäftsjahr. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte um ein Zehntel auf 9,3 Milliarden Euro zu. Für 2013 sind rund 9 Milliarden Euro angepeilt.

Das für die Dividendenberechnung entscheidende nachhaltige Nettoergebnis blieb mit knapp 2,5 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. RWE plant eine Dividende von zwei Euro pro Aktie, was einer Ausschüttungsquote von 50 Prozent entspricht. Der Umsatz legte um drei Prozent auf 53,3 Milliarden Euro zu.

RWE beschäftigte Ende 2012 gut 70.000 Menschen - rund 1.800 weniger als ein Jahr zuvor. Zum Schuldenabbau plant RWE Einsparungen in Milliardenhöhe. Mit dem bereits angekündigten Programm «RWE 2015» wolle der Konzern über alle Bereiche «die Ärmel hochkrempeln», sagte Konzernchef Peter Terium laut Geschäftsbericht. Allein mit den Maßnahmen bis 2014 solle die jährliche Ertragsbasis um eine Milliarde Euro verbessert werden.

Auch bei den Investitionen gebe es Kürzungen. Beim Ausbau der Erneuerbaren Energien werde RWE langsamer vorankommen als bisher geplant. Neue Gas- oder Kohlekraftwerke seien derzeit nicht geplant. Die Investitionen gingen 2012 um rund ein Fünftel auf 5,5 Milliarden Euro zurück.

RWE mit seinen zahlreichen Braunkohlekraftwerken profitiert von den derzeit sehr niedrigen Preisen für CO2-Verschmutzungsrechte. Im Gasgeschäft leidet der Konzern aber bei seinem wichtigsten Lieferanten Gazprom weiter unter verlustbringenden alten Langzeitkontrakten. Hier läuft ein Schiedsverfahren, das in der ersten Jahreshälfte Klarheit bringen soll, wie Terium laut Manuskript sagte. Der RWE-Konkurrent Eon hatte bereits neue Verträge mit Gazprom durchgesetzt. (dpa)
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