Niedrige Preise im Großhandel an den Strombörsen und geringere Strommengen sorgen bei RWE für magere Zahlen. Das war so erwartet worden, an den Prognosen ändert sich nichts. Der Energieversorger steckt mitten im Umbruch. Und es gibt weitere Sonderfaktoren. (c) rwe
Unterm Strich verdiente der Essener Konzern in den ersten sechs Monaten dieses Jahres noch 162 Millionen Euro - nach rund 2,7 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Ein Grund für den geringeren Wert war vor allem aber auch die Rückerstattung der Kernbrennstoffsteuer im vergangenen Jahr. Zudem sind die Zahlen zum Gesamtkonzern aufgrund eines geplanten Tauschgeschäfts mit Eon und der damit verbundenen Umstellung der Finanzberichterstattung nur bedingt aussagekräftig. Das Unternehmen bestätigte die Prognose für das laufende Geschäftsjahr sowie den Dividenden-Ausblick für die Aktionäre.
Bei dem Deal soll die bisherige RWE-Tochter Innogy zerschlagen werden. Eon übernimmt den Großteil der Innogy-Anteile, insbesondere deren Netz- und Vertriebsaktivitäten. RWE erhält dafür das Geschäft mit den erneuerbaren Energien sowohl von Eon als auch von Innogy. Bis Mitte 2019 soll nach der behördlichen Zulassung der erste Teil des Deals - die
Übernahme der Innogy-Teile durch Eon - abgeschlossen sein.
Wegen der bevorstehenden Umsetzung stellt
RWE derzeit seine Finanzberichterstattung um. Diejenigen Teile von Innogy, die auf Eon übergehen, weist der Konzern bis zum Verkauf als «nicht fortgeführtes Geschäft» aus. Für «RWE alleine» wurde ein bereinigtes
Betriebsergebnis (Ebitda) von 1,14 Milliarden Euro genannt, nach 1,4 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Das lag im Rahmen der Erwartungen von Analysten.
Die Essener zielen wegen der begrenzten Aussagefähigkeit künftig auf die Kennzahlen von «RWE alleine» ab. Diese enthalten die Bereiche Braunkohle und Kernenergie, die europäische
Stromerzeugung sowie den Energiehandel. Dazu kommt die Dividende für Innogy.