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21.12.2007 | 13:43 | Börse 

Schmack Biogas: "Aktie deutlich überbewertet"

Schwandorf - Die Bekanntgabe eines neuen Vertragsabschlusses sorgt an der Börse für Kursgewinne bei Schmack Biogas.

Schmack-Biogas
(c) Schmack Biogas
Wie das Unternehmen heute, Freitag, bekannt gegeben hat, wurde ein Rahmenvertrag mit dem Private-Equity-Investor HgCapital über 130 Mio. Euro bis 2010 unterzeichnet. Neben dem Bau von Biogasanlagen sieht der Vertrag die Entwicklung der zugehörigen Projektstandorte vor. Die Schmack-Aktie legte in den Vormittagsstunden über zehn Prozent zu. Tatsächlich sei die Aktie jedoch um mindestens 35 Prozent überbewertet, schreibt Karsten von Blumenthal, Analyst bei SES Research, in einer aktuellen Studie über das Unternehmen.

"Dies ist ein umfangreicher Rahmenvertrag der das Wachstum von Schmack Biogas etwas beflügeln sollte, auch wenn SES Research davon ausgeht, dass Schmack diesen Vertrag bereits in den internen Umsatzplanungen weitgehend berücksichtigt hat. Der Rahmenvertrag sichert rund 30 Prozent des Umsatzes über die nächsten zwei Jahre", erklärt Blumenthal im Gespräch mit pressetext. Trotz der Positivmeldung und der längerfristigen Umsatzwirkung des Vertrages, wird 2008 für Schmack ein schwieriges Jahr werden. "Zumindest im ersten Halbjahr wird das Unternehmen noch zu kämpfen haben. Die technologische Seite muss gemeistert werden - die größte Herausforderung wird dabei sein, auch große Biogasanlagen profitabel zu bauen." Rahmenverträge wie der aktuell abgeschlossene würden zwar vorerst eine Gewinnmarge enthalten, das Unternehmen wisse aufgrund noch fehlender Standardisierung bei der Produktion von Großanlagen aber nicht, welche Herstellungskosten anfallen, erläutert Blumenthal.

Schmack habe sehr spät auf den Trend zu größeren Biogasanlagen reagiert und stehe deshalb noch vor technologischen Herausforderungen, so der Analyst. Diese würden sich zumindest im ersten Halbjahr auch in schwachen Ergebnissen wiederspiegeln. Zudem sei vor allem das erste Quartal im Bereich Projektierung traditionell schwach. Schmack befinde sich demnach in einem Lernprozess, dessen Abschluss vorerst noch nicht absehbar ist. "Mitte 2008 wissen wir, wie gut die Lernprozesse gegriffen haben", sagt Blumenthal gegenüber pressetext. Obwohl Schmack derzeit Markführer im Bereich Prozessbiologie ist, würde die Konkurrenz zunehmend aufholen, schreibt Blumenthal in seiner Studie. Zudem würde die Integrationsstrategie des Unternehmens, hin zu einem integrierten Komplettanbieter, seine technologische Flexibilität schwächen.

Die Schmack-Aktie legte im Verlauf des Vormittags deutlich zu und notierte bei Redaktionsschluss dieser Meldung (12:30 Uhr) mit einem Plus von 9,97 Prozent bei 30,29 Euro. Laut Blumenthal ist die Aktie derzeit jedoch überbewertet. "Erst Mitte 2008 ist ein erneuter Blick auf die Aktie sinnvoll. Dann sollte das Erreichen der Profitabilität absehbar und eine größere Visibilität für 2009 vorhanden sein", so Blumenthal. SES Research setzte das Kursziel der Aktie zuletzt klar unter den derzeitigen Kurs auf 18,60 Euro, aufgrund des jüngsten Vertragsabschlusses dürfte das Kursziel jedoch auf voraussichtlich 21 Euro angehoben werden. Die Aktie verlor Ende Juli nach einer Gewinnwarnung für das Gesamtjahr mehr als die Hälfte ihres Wertes. Grund für die verringerte Prognose war vor allem der Nachfragerückgang im landwirtschaftlichen Sektor, weshalb das Unternehmen künftig verstärkt Energieversorger und institutionelle Investoren als Kunden gewinnen will.

Insgesamt errichtet Schmack Biogas zwölf bis 15 Biogasanlagen für HgCapital, deren elektrische Gesamtleistung bei rund 30 Megawatt liegen wird. Während das Auftragsvolumen daraus vor allem 2008 und 2009 abgerufen wird, sollen sich die Leistungen aus der Standortentwicklung 2007 und 2008 auf Umsatz und Ergebnis auswirken. (pte)
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