Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
10.07.2020 | 04:58 | Antrag abgelehnt 

Schweinemastanlage Haßleben endgültig vom Tisch

Berlin / Potsdam - Nach 16 Jahren Widerstand von Umweltschützern: In Haßleben in der Uckermark wird es keine Schweinemastanlage für Zehntausende Tiere geben.

Schweinemast
Endgültiges Aus für Schweinemastanlage Haßleben. (c) proplanta
Der Antrag des Investors auf Zulassung der Berufung gegen die entsprechende Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Potsdam sei abgelehnt worden, sagte die Sprecherin des Oberverwaltungsgerichtes Berlin-Brandenburg, Christiane Scheerhorn, am Donnerstag auf Anfrage. Damit ist das Urteil rechtskräftig (OVG 11 N 40.18).

Das Verwaltungsgericht Potsdam hatte 2017 die vom Landesumweltamt erteilte und für das Vorhaben notwendige Genehmigung aufgehoben. Der niederländische Investor legte daraufhin Berufung gegen die Entscheidung ein.

Für Umweltschützer und Kritiker des Projektes endet damit ein mehr als eineinhalb Jahrzehnte währender Kampf gegen die Anlage mit 37.000 Schweinen. Zu DDR-Zeiten stand dort die größte Mastanlage mit bis zu 140.000 Plätzen.

Die Entscheidung des Gerichts sei auch ein starkes Signal für tiergerechtere Landwirtschaft, sagte Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Vielen Tausenden Schweinen werde damit Leid in engen Buchten und ohne Beschäftigung erspart.

Die Region könne aufatmen, bemerkte der Vorsitzende des Naturschutzbundes Deutschland in Brandenburg, Friedhelm Schmitz-Jersch. Haßleben sei immer der Inbegriff der industriellen Tierhaltung in Brandenburg gewesen.

Leider sei es nur ein Verfahren von vielen, um weitere Massentierhaltung im Land zu verhindern, kritisierte Thomas Volpers, stellvertretender Vorsitzender des Bund Brandenburg und selbst Uckermärker. Grünen-Landtagsfraktionschef Benjamin Raschke sagte, die Entscheidung sei ein «großartiger Erfolg». «Die Inbetriebnahme wäre aus Sicht unserer Fraktion umweltpolitisch fatal und wirtschaftspolitisch unsinnig gewesen.»
dpa/bb
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Großbrand in Schweinemastanlage entfacht Diskussion

 Brand in Mastanlage: Rund 20.000 Schweine verendet

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss