Für das laufende Jahr sei jedoch kein weiteres Wachstum zu erwarten, sagte der Vorstand der Gesellschaft, Tobias Blömer, der Deutschen Presse-Agentur. «Insgesamt ist es ein schwieriges Marktumfeld.»
Die allgemeine Verunsicherung der Verbraucher im Zusammenhang mit der Entwicklung der Pandemie wirke sich auch auf den Umsatz der Fleischverarbeiter aus. So falle durch den aktuellen Lockdown die Geselligkeit weg, die mit Essen und Trinken eng verbunden ist. Blömer ist Chef der Rostocker Wurst- und Schinkenspezialitäten GmbH.
Auch sei der
Fleischexport etwa nach dem chinesischen Importstopp wegen der Schweinepest rückläufig. Es sei mehr Ware auf dem Markt, was die Preise sinken lasse. Das wiederum führe dazu, dass für die Bauern die Tierzucht immer unrentabler werde.
Im Nordosten gebe es rund 15 größere Fleischverarbeitungsbetriebe mit zusammen rund 3.500 Mitarbeitern. «Die Betriebe, die hauptsächlich dem Gastgewerbe zuliefern, haben 2020 Verluste gemacht», sagte Blömer. Die pandemiebedingte Schließungen und der Wegfall der Feste und Außengastronomie sei nicht zu kompensieren gewesen. Dagegen hätten die Betriebe, die mit dem Lebensmittelhandel zusammenarbeiten, Zuwächse von drei bis fünf Prozent erwirtschaften können.
Die Firmen hätten nach der Infektionswelle beim Fleischverarbeiter
Tönnies mehrere Hunderttausend Euro für die Sicherheit ausgegeben. Trotzdem waren im Oktober beim Grimmener Unternehmen Blömer Fleisch rund 60 Mitarbeiter infiziert worden. Nach zwei Wochen Schließung wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Das Unternehmen ist der einzige größere Zerlegebetrieb in Mecklenburg-Vorpommern.