Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.11.2022 | 11:18 | Energietechnikkonzern 

Siemens Energy: Hoher Verlust aber immerhin ein Quartal im Plus

München - Siemens Energy hat sein zweites Geschäftsjahr nach dem Börsengang mit einem hohen Verlust abgeschlossen und erwartet auch im dritten rote Zahlen.

Siemens Energy
Auch wenn das letzte Quartal durch Verkäufe finanziell besser lief, hat Siemens Energy im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder tiefrote Zahlen geschrieben. Der Weg zum Jahresgewinn ist weit: Erst 2024 soll er erreicht werden. (c) siemens energy
Allerdings soll der Verlust deutlich schrumpfen, wie Konzernchef Christian Bruch am Mittwoch in München sagte. Erst im folgenden Geschäftsjahr 2023/24 erwartet er wieder einen Konzerngewinn. Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr hatte Siemens Energy seine Verluste um 15,5 Prozent auf 647 Millionen Euro ausgeweitet. «In einem Jahr voller Herausforderungen hat unser Gas-and-Power-Segment wieder solide Ergebnisse erzielt, während SGRE die Erwartungen nicht erfüllen konnte», sagte Bruch.

Immerhin war das vierte Quartal finanziell etwas besser gelaufen und hatte den Verlust gedämpft. Das lag vor allem daran, dass die spanische Windkrafttochter - anders als zuletzt - diesmal nicht mit tiefroten Zahlen auch die Mutter nach unten gezogen hatte. Im Gegenteil: Dank des Verkaufs von Projekten in Südeuropa hatte Gamesa im vierten Quartal sogar einen Gewinn beigesteuert.

Gelöst sind die Probleme bei Gamesa damit aber noch lange nicht. Dort erwartet Bruch auch erst im 2024/25 wieder einen Gewinn. Es gebe einen Bestand an Aufträgen von schlechter Qualität, sagte er. «Da müssen wir durch.» Mit der Arbeit des seit März als Sanierer bei Gamesa eingesetzten Jochen Eickholt zeigte er sich aber zufrieden. Dieser mache operativ «absolut die richtigen Sachen». Deswegen wolle man ihn durch die Übernahme unterstützten, betonte Bruch.

Energy will die spanische Tochter, an der es gut zwei Drittel hält, komplett kaufen und von der Börse nehmen. Aktuell läuft ein Angebot für die ausstehenden 32,9 Prozent, das voraussichtlich am 13. Dezember enden soll. Ab einem Anteil von 75 Prozent könnte Energy Gamesa von der Börse nehmen, ab 96,7 Prozent die Komplettübernahme per Squeeze-Out erzwingen. Bruch will Gamesa ganz: «Wenn man an ein Geschäft glaubt, dann hat man es 100 Prozent. Wenn man nicht daran glaubt, dann hat man es 0 Prozent», sagte er.

Der Rückzug aus Russland belastete Energy im abgelaufenen Jahr ebenfalls: Beim Ergebnis mit rund 200 Millionen Euro und auch im Umsatz machte er sich bemerkbar: Er schrumpfte auf vergleichbarer Basis um 2,5 Prozent auf 29 Milliarden Euro.

Der Auftragsbestand stieg dagegen weiter an. Mit dem Rekordwert von 97,4 Milliarden Euro liegt er bei mehr als dem dreifachen Jahresumsatz. Gerade mit den neu abgeschlossenen Aufträgen ist man bei Energy auch qualitativ sehr zufrieden - unter anderem dank deutlich gestiegener Preise im Windkraftbereich.

Die Aktionäre müssen angesichts der Verluste und Herausforderungen im Konzern allerdings auf eine Dividende verzichten: Der Vorstand will für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Zahlung vorschlagen. An der Börse wurden die Nachrichten dennoch gut aufgenommen. Siemens Energy gehörte am Mittwoch zu den großen Gewinnern im Dax.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Eon will sinkende Einkaufspreise auch künftig an Kunden weitergeben

 Eon beansprucht Führungsrolle in Energiewende

 Kooperationsvertrag zwischen Vodafone und RWE geschlossen

 Siemens Energy mit Zuwächsen

 OMV setzt Umbau fort - Umsatz deutlich zurückgegangen

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken