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03.11.2014 | 16:44 | Elektrokonzern  

Siemens legt Bilanz seines Umbau-Jahres vor

München - Siemens-Chef Joe Kaeser könnte in dieser Woche beim Konzernumbau einen weiteren Schritt vorankommen: Bereits seit Wochen wird spekuliert, dass der Elektrokonzern seine Hörgeräte-Sparte nun doch verkaufen könnte, anstatt sie - wie ursprünglich angepeilt - an die Börse zu bringen.

Siemens-Bilanz 2014
Konzernumbau, Alstom-Poker und ein Milliarden-Zukauf: Joe Kaeser hat in seinem ersten kompletten Geschäftsjahr als Siemens-Chef viel in Bewegung gebracht. Zur Bilanzvorlage hat er vielleicht weitere Neuigkeiten im Gepäck. (c) proplanta
Siemens sei in fortgeschrittenen Gesprächen über den Verkauf des Geschäfts für mehr als zwei Milliarden Euro, hatten mehrere Medien berichtet. Siemens wollte sich dazu auch am Montag nicht äußern.

Möglicherweise könnte der Aufsichtsrat bereits an diesem Mittwoch (5. November) den Weg freimachen für das Geschäft, bevor Kaeser dann am Donnerstag die Bilanz des Umbaujahres 2013/14 (30. September) vorlegt. Dabei wird sich auch zeigen, ob das schwierige Konjunkturumfeld im vierten Geschäftsquartal Spuren hinterlassen hat.

Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel erwartet solide Zahlen bei Umsatz und Gewinn im Schlussquartal. In der «Börsen-Zeitung» allerdings war zuletzt von weiteren hohen Belastungen im Windkraft-Geschäft die Rede. Nach Einschätzung Schachels dürfte zudem der Ausblick für das neue Geschäftsjahr nicht von überbordendem Optimismus geprägt sein: Ein leichtes Wachstum beim Umsatz und einen etwas höheren Gewinn hält der Experte für realistisch. Auch sein Kollege Andreas Willi von JPMorgan geht davon aus, dass Siemens angesichts der schwierigen Konjunkturlage, der möglichen Kosten für den aktuellen Sparkurs und der zuletzt kräftigen Bewegung bei Zu- und Verkäufen die Messlatte nicht allzu hoch legen wird.

Im Rennen um die Hörgeräte-Sparte soll der skandinavische Finanzinvestor EQT die besten Karten haben, wie unter anderem Bloomberg, die «Börsen-Zeitung» und das «Handelsblatt» berichtet hatten. Aber auch andere Firmen wie Permira Advisers und der dänische Hörgerätehersteller GN Store Nord waren als Interessenten genannt worden. Den Berichten zufolge hat keine der Firmen die Spekulationen kommentiert. Ein erster Anlauf für den Verkauf der Sparte war vor Jahren gescheitert.

Siemens hatte erst im September zwei Milliarden-Geschäfte verkündet: Für umgerechnet fast sechs Milliarden Euro will der Elektrokonzern den US-Kompressoren-Hersteller Dresser-Rand übernehmen und damit vom Fracking-Boom in den USA profitieren. Zugleich gab Siemens die Trennung vom Hausgerätehersteller Bosch und Siemens bekannt: Bosch übernimmt das Joint Venture komplett und zahlt drei Milliarden Euro für den 50-prozentigen Siemens-Anteil

Dass Kaeser bei der Bilanz-Pressekonferenz bereits konkrete Zahlen zum Stellenabbau nennt, gilt als eher unwahrscheinlich. Er hat dem Konzern eine neue Struktur verpasst: Die Einteilung des Geschäfts in Sektoren ist aufgehoben, die Zahl der Divisionen wurde reduziert. Seit längerem wird spekuliert, wie viele Arbeitsplätze dadurch nicht mehr gebraucht werden, von tausenden bedrohten Jobs war immer wieder die Rede.

Zuletzt war bekanntgeworden, dass Siemens in seiner Energie-Sparte an mehreren deutschen Standorten Arbeitsplätze streichen will. Dabei soll es um insgesamt rund 1200 Jobs gehen. Siemens hatte lediglich bestätigt, dass Anpassungen geplant seien, die Zahl der betroffenen Stellen und Standorte aber offengelassen. (dpa)
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