«Bisher ist von rund 180 weiterhin bestehenden Jobs die Rede, ein Bruchteil der früheren Stellenzahl», sagte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (
SPD) der «Welt am Sonntag». «Ich gehe davon aus, dass die Belegschaft wieder wächst.»
Er hoffe, dass Solarworld-Gründer Frank Asbeck mit einer neuen Gesellschaft am Standort Arnstadt möglichst viele Arbeitskräfte in Thüringen halte. Die zunächst geplante Jahreskapazität von 400 Megawatt von
Solarworld insgesamt sei mit einer derart geringen Belegschaft kaum zu bewerkstelligen, sagte Tiefensee.
Die beiden Werke im sächsischen Freiberg und im thüringischen Arnstadt machen nach der Insolvenz mit deutlich weniger Mitarbeitern weiter. Es bleiben dort zusammen 475 von zuvor 1.700 Arbeitsplätzen erhalten. 500 Beschäftige aus Arnstadt und 700 aus Freiberg kommen zunächst in Transfergesellschaften unter. Asbeck hatte in Aussicht gestellt, einige von ihnen bald in die neue Solarworld zurückzuholen.
Trotz der Insolvenz von Solarworld geht Tiefensee von einem Wiedererstarken der Branche in Deutschland aus. «Deutschland muss weiterhin in der Wachstumstechnologie
Photovoltaik vertreten sein, nicht zuletzt, um Forschung und Entwicklung weiter finanzieren zu können.»
Sonst gehe es dem Land wie bei der Batterietechnik, bei der Asiaten alle Patente anmeldeten. Tiefensee sprach sich zudem strikt dagegen aus, Strafzölle für chinesische Produkte zu senken.