Da vor allem junger, unreifer Spargel Kontaktallergene beinhaltet (1,2,3-Trithian-5-carboxylsäure), auf die manche Menschen mit Hautekzemen (Spargelkrätze) reagieren können, ist bei Erntehelfern, Spargelverarbeitern und -verkäufern rechtzeitig vor Antritt der Arbeitsstelle ein Epikutantest ratsam. Gekochter Spargel ist dagegen aufgrund der Thermolabilität von Allergenen meist gut verträglich.
Spargel und GesundheitSpargel gilt als ausgesprochen kalorienarm - vergleichbar mit einer Gurke. Ein Kilogramm des Gemüses enthält nur rund 180 kcal (750 kJ). Dies ist vor allem auf den hohen Wassergehalt von rund 93 Prozent zurückzuführen.
Proplanta empfiehlt das Stangengemüse daher insbesondere Menschen, die auf die schlanke Linie achten wollen oder müssen. Spargel stellte aber in der Geschichte aus diesem Grund auch immer nur eine Ergänzung des Speiseplans und kein Grundnahrungsmittel dar, was die Flächenexpansion erst nach den Krisenzeiten des 2. Weltkrieges erklärt.
100 g frischer Spargel enthält rund 2 g Eiweiß und 0,2 g Fett. Das Gemüse beinhaltet zudem zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente: 4 mg Natrium, 210 mg Kalium, 20 mg Calcium, 20 mg Magnesium, 50 mg Phosphor und 1 mg Eisen. Außerdem ist Spargel reich an Vitamin C, A, B1, B2, B6 und E, welche die Abwehrkräfte stärken.
Seinen typischen Geschmack entfaltet Spargel erst nach dem Kochen. Dafür ist vor allem die enthaltene Asparaginsäure verantwortlich. Durch diese und durch seinen hohen Kalium-Gehalt wirkt er entwässernd und harntreibend. Spargel regt die Nierentätigkeit an, wodurch Abbauprodukte des Stoffwechsels ausgeschwemmt werden können. Wer allerdings zu Nierensteinen neigt, sollte auf den Verzehr von Spargel verzichten. Dies gilt auch bei erhöhten Harnsäurewerten im Blut, da sonst möglicherweise Gichtanfälle durch den hohen Purin-Gehalt insbesondere in Spargelköpfen ausgelöst werden könnten.
Der strenge, unangenehme Geruch des Urins nach dem Spargelverzehr ist durch die im Spargel enthaltene Asparagusinsäure (1,2-Dithiolan-4-carbonsäure) bedingt. Sie kann im Körper enzymatisch gespalten werden, wobei schwefelhaltige Metabolite entstehen, die über den Urin ausgeschieden werden. Dies ist jedoch nur bei etwa 43 % der Menschen der Fall. Früher nahm man an, dass manche Menschen den Geruch nur nicht wahrnehmen würden. Eine Studie aus dem Jahr 1987 stellte aber fest, dass es nicht am Geruchssinn liegt, sondern am genetisch bedingten Vorhandensein oder Nichtvorhandensein des Enzyms zur Spaltung der Asparagusinsäure. Allerdings ist das Phänomen immer noch nicht endgültig geklärt und weiterhin Gegenstand der Forschung. Auf jeden Fall aber ist es gesundheitlich unbedenklich.
Tipps zu Spargelkauf und -zubereitungWeißer oder violetter Spargel wird geschält und 15 bis 20 Minuten in kochendem Wasser gegart. Dem Sud gibt man etwas Salz, Zucker und Butter zu. Starke Gewürze und viel Zitronensaft im Kochwasser würden das feine Aroma verderben. Nur wer Wert auf schneeweißen Spargel legt, kann etwas Zitronensaft zugeben. Auch eine schonende Zubereitung über Wasserdampf ist möglich.
Grüner Spargel braucht nur etwa 10 bis 15 Minuten gekocht werden. Er übertrifft weißen Spargel nicht nur von den Inhaltsstoffen her, sondern zeichnet sich auch durch einen intensiveren Geschmack aus. Zudem muss er fast nicht geschält werden.
Frischen Spargel erkennt man daran, dass die Schnittstellen feucht und glänzend sind. Die Stangen lassen sich ferner nicht biegen und quietschen, wenn man sie aneinander reibt. Außerdem darf erntefrischer Spargel nicht säuerlich riechen.
Eingehüllt in ein feuchtes Tuch kann Spargel im Gemüsefach des Kühlschranks 2-3 Tage aufbewahrt werden. Tiefgefroren ist er sogar bis zu 6 Monate haltbar, ohne an Aroma einzubüßen. Bei der Zubereitung von tiefgefrorenem Spargel ist zu beachten, dass dieser nicht erst aufgetaut, sondern direkt in das kochende Wasser gegeben wird. Die Kochdauer verlängert sich um etwa 5 Minuten.
Eingeteilt wird deutscher Spargel in drei Güteklassen. Bei „Klasse Extra“ handelt es sich um Spargel höchster Qualität. Kennzeichnend für diesen sind gleichmäßige Länge, ein Durchmesser von mindestens 16 - 22mm, gerades Wachstum und weiße, fest geschlossene Köpfe. Die Schale darf leicht rosa gefärbt sein.
Spargel der „Klasse I“ weist einen Durchmesser von 12 - 26 mm auf und ist 17 - 22 cm lang. Die Stangen müssen weiß, gerade gewachsen und unbeschädigt sein. Der Spargelkopf ist ebenfalls weiß und fest geschlossen. Die Schnittflächen sind glatt und rechtwinklig zur Längsachse.