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13.12.2007 | 11:29

Streit um Gammelfleisch-Vorwürfe: Heidemark erstattet Anzeige

Berlin/Garrel/Oldenburg - Der Streit um die Gammelfleisch- Vorwürfe in Niedersachsen zieht immer weitere Kreise.

Geflügelfleisch-Produktion
(c) proplanta
Der betroffene Geflügelfleisch-Produzent Heidemark hat nach Angaben vom Mittwoch Strafanzeige gegen die drei ehemaligen Mitarbeiter erstattet, die die Vorwürfe erhoben hatten. Das Bundesverbraucherministerium stellt seine Pläne für einen besseren Informantenschutz infrage. Und die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten prüft, juristisch Schritte gegen Heidemark, weil das Unternehmen zunächst die Vorwürfe als «Machenschaften» der Gewerkschaft bezeichnet hatte.

«Wenn ehemalige Mitarbeiter Heidemark anschwärzen, ohne dass da etwas geschehen ist, dann ist das Projekt für uns politisch fraglich», sagte die Parlamentarische Verbraucherstaatssekretärin Ursula Heinen (CDU) am Mittwoch in Berlin. Geplant war, Tippgeber vor Entlassung zu schützen. Nach Vorwürfen von Ex-Mitarbeitern hatten amtliche Proben ergeben, dass das beschlagnahmte Geflügelfleisch von Heidemark mikrobiologisch einwandfrei war.

«Wir haben Strafanzeige gegen drei frühere Mitarbeiter erstattet wegen Abgabe falscher eidesstattlicher Versicherungen und Verleumdung », sagte Heidemark-Sprecher Walter Scheuerl am Mittwoch. Die Drei hatten ihrer ehemaligen Firma in eidesstattlichen Versicherungen vorgeworfen, im April/Mai 2007 vergammeltes Fleisch aus Polen verarbeitet zu haben. Seitdem ermittelt die Staatsanwaltschaft Oldenburg. Bei Durchsuchungen in den Heidemark-Betrieben war jedoch kein Fleisch aus Polen gefunden worden. Die Oldenburger Staatsanwältin Frauke Wilken bestätigte am Mittwochnachmittag den Eingang der Anzeige von Heidemark.

Die amtlich untersuchten Fleischproben stammen nach Angaben der Staatsanwaltschaft aus dem angeblichen Tatzeitraum. In einer Mitteilung vom Vortag hatte die Behörde zunächst angegeben, das Fleisch sei im März in einem Kühlhaus eingelagert worden, richtig war April/Mai. Der Fehler sei ein Versehen, sagte Wilken. Die Angaben waren noch am Abend korrigiert worden, hatten aber dennoch zu Verwirrungen geführt.

So hatte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) erklärt, sie sehe keine Entlastung für Heidemark, denn die eidesstattlichen Versicherungen dreier ehemaliger Mitarbeiter bezögen sich auf Fleisch von April und Mai. Zur Korrektur der Staatsanwaltschaft wollte NGG-Sprecherin Karin Vladmirow keine Stellung nehmen. Nach ihren Angaben prüft die NGG eigene juristische Schritte gegen Heidemark. «Wir wollen aber nichts übers Knie brechen.» Die NGG forderte weiter einen besseren Informantenschutz. Der NGG-Vorsitzende Franz-Josef Möllenberg sagte der Deutschen Presse-Agentur dpa, er sehe die Vorwürfe der ehemaligen Heidemark- Mitarbeiter als glaubwürdig an. (dpa)
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