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08.12.2020 | 16:36 | Ombudsstelle 
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Streit zwischen Handel und Bauern: Wer kann schlichten?

Neckarsulm - Der Betreiber der Handelsketten Lidl und Kaufland, die Schwarz-Gruppe, hat die Einrichtung einer Ombudsstelle zur Beilegung von Konflikten zwischen Einzelhandel und Landwirtschaft vorgeschlagen.

Schwarz-Gruppe
Streit zwischen Handel und Bauern - Schwarz-Gruppe will Ombudsstelle. (c) Schwarz-Gruppe
«Mit einem klaren Kodex und einer Ombudsstelle können wir Streitthemen an zentraler Stelle bündeln und viel schneller über Lösungen sprechen», sagte der Chef der Schwarz-Gruppe in Neckarsulm, Klaus Gehrig, am Dienstag.

In der vergangenen Woche hatte Gehrig bereits 50 Millionen Euro Soforthilfe für Schweinebauern angekündigt. Am Montag seien bereits erste Gespräche mit Vertretern der Initiative Tierwohl geführt worden, wie das Geld unbürokratisch an die Landwirte ausgeschüttet werden könne, berichtete Lidl. Mit der Ankündigung der Soforthilfe hatte Gehrig auf massive Bauernproteste gegen die Preispolitik des Einzelhandels reagiert.

Auch zwischen Montagabend und Dienstagmorgen blockierten Hunderte Landwirte in mehreren Bundesländern wieder an verschiedenen Orten Zentrallager des Handels.
dpa
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agricola pro agricolas schrieb am 09.12.2020 08:25 Uhrzustimmen(9) widersprechen(1)
Die Brisanz der Stunde - Geduldsfaden oder Zündschnur!?

Maßgebliche Repräsentanten in entscheidender Position -Jens Ritschel vom mächtigen Verwaltungsrat bei ALDI SÜD in der dortigen Zentrale Mühlheim/Ruhr sowie Erick Döbele, der für den Zentraleinkauf verantwortlich zeichnet, waren eingangs der Woche zu Verhandlungen mit den Bauern in Helmstadt vor Ort. Schon im Vorfeld hatte der Discounter dem Vernehmen nach gegenüber den Bauern in einem Schreiben vorausgeschickt, sich bei Lebensmitteln grundsätzlich bewegen zu wollen.

Zitat: „Wir als ALDI SÜD sind bereit, uns für die Sache der Bauern einzusetzen. Das ginge jedoch nur, wenn alle Händler mitziehen. Zudem(!!!) sei die Politik gefordert, eine Vorgabe für die Preisbildung bei Lebensmitteln zu machen...“

Erkennen ALLE die offensichtliche Brisanz, die hinter dieser letzten Aussage, weit richtiger Forderung, steckt!? Hier offenbart sich grandios der Stellenwert von uns Bauern in deren Augen.

Für uns Bauern ist die Verlusterfahrung nun wahrlich nicht neu; solange wir aber in Ausschließlichkeit NUR(!) Nahrungsmittel für diese marktbeherrschenden Oligarchen produzieren, bleibt dieses existenzvernichtende Manko einzig in Reihen der Bauern verortet. Drehen letztere selbstbewusst endlich an eben dieser maßgeblichen Stellschraube innerhalb ihrer Microökonomien, werden unsere BIG FOUR eine solche Verlusterfahrung ganz zwangsläufig rasch mit uns Bauern teilen müssen. In einem durchaus erkennbar vorhandenen Bewusstsein hierum sind die Händler jetzt selbstredend natürlich bemüht, umgehend Schadensbegrenzung zu betreiben, deren Pfründesicherung steht vor einer medial zelebrierten Solidarität nach wie vor absolut im Vordergrund; die wahre Intention derzeit anberaumter Gesprächsrunden. Dabei fordert man IM EIGENINTERESSE unumwunden massiv die Politik, entsprechende Richtlinien zu erlassen, wonach wir Bauern nahezu vollständig in der Nahrungsmittelproduktion festzementiert bleiben. Ein sehr cleverer Schachzug! - Ob das so wohl von allen Gesprächsbeteiligten auch entsprechend realisiert wurde!?

Das Schicksal von uns Bauern interessiert solche Größen doch wirklich in keinster Weise!!!

Gestern nicht - heute nicht - und auch in Zukunft nicht! Jeder ist sich selbst der Nächste.
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