Die
EU-Kommission genehmigte den Mannheimern am Mittwoch die Beteiligung am weltweit zweitgrößten Zuckerhändler ED&F Man nur unter Auflagen. Der britische Agrarrohstoffhändler muss seine Beteiligungen an der italienischen Zuckerraffinerie Brindisi verkaufen, teilten Europas Wettbewerbshüter mit. Dieser Schritt soll verhindern, dass das gestärkte Unternehmen Konkurrenten vom Markt verdrängt, wodurch die Zuckerpreise steigen könnten.
Nach früheren Angaben erwirbt
Südzucker einen Anteil von 25 Prozent minus eine Aktie an ED&F Man. Dafür zahlen die Mannheimer 255 Millionen US-Dollar (185 Mio Euro). Südzucker verspricht sich davon Zugang zum weltweiten Handelsnetz von ED&F Man und den weiteren Ausbau des eigenen Geschäfts außerhalb Europas. Das britische Handelshaus hält weltweit eine führende Position im Handel mit Agrarrohstoffen wie Zucker, Kaffee und Melasse (Zuckersirup).
Um den Wettbewerb in Italien aufrecht zu erhalten, muss ED&F Man seine Beteiligungen an der Zuckerraffinerie Brindisi veräußern. Die Fabrik ist nach EU-Angaben die größte und modernste Produktionsanlage in Italien und die zweitgrößte Rohrrohzuckerraffinerie in Europa. Zudem haben sich Südzucker und ED&F Man verpflichtet, bei dem Verkauf die langfristigen Verträge auf den Käufer zu übertragen, damit Brindisi weiter ausreichend Rohrrohzucker zu wettbewerbsfähigen Preisen erhält.
«Ohne Auflagen wäre ein dominanter Marktführer mit mehr als 50 Prozent Marktanteil entstanden», sagte ein Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia.
Die EU-Kommission überwacht den Markt für Agrarrohstoffe und insbesondere Zucker seit Jahren. «Angesichts der hohen Zuckerpreise und der Zuckerknappheit in der gesamten EU ist es umso wichtiger, den Wettbewerb auf den bereits konzentrierten europäischen Zuckermärkten zu wahren», begründete EU-Kommissar Almunia die Entscheidung. (dpa)