Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.05.2012 | 14:04 | Fusionskontrolle 

Südzucker darf nur mit Auflagen expandieren

Brüssel - Europas größter Zuckerproduzent Südzucker muss auf seinem Expansionskurs Abstriche machen.

Südzucker
(c) proplanta
Die EU-Kommission genehmigte den Mannheimern am Mittwoch die Beteiligung am weltweit zweitgrößten Zuckerhändler ED&F Man nur unter Auflagen. Der britische Agrarrohstoffhändler muss seine Beteiligungen an der italienischen Zuckerraffinerie Brindisi verkaufen, teilten Europas Wettbewerbshüter mit. Dieser Schritt soll verhindern, dass das gestärkte Unternehmen Konkurrenten vom Markt verdrängt, wodurch die Zuckerpreise steigen könnten.

Nach früheren Angaben erwirbt Südzucker einen Anteil von 25 Prozent minus eine Aktie an ED&F Man. Dafür zahlen die Mannheimer 255 Millionen US-Dollar (185 Mio Euro). Südzucker verspricht sich davon Zugang zum weltweiten Handelsnetz von ED&F Man und den weiteren Ausbau des eigenen Geschäfts außerhalb Europas. Das britische Handelshaus hält weltweit eine führende Position im Handel mit Agrarrohstoffen wie Zucker, Kaffee und Melasse (Zuckersirup).

Um den Wettbewerb in Italien aufrecht zu erhalten, muss ED&F Man seine Beteiligungen an der Zuckerraffinerie Brindisi veräußern. Die Fabrik ist nach EU-Angaben die größte und modernste Produktionsanlage in Italien und die zweitgrößte Rohrrohzuckerraffinerie in Europa. Zudem haben sich Südzucker und ED&F Man verpflichtet, bei dem Verkauf die langfristigen Verträge auf den Käufer zu übertragen, damit Brindisi weiter ausreichend Rohrrohzucker zu wettbewerbsfähigen Preisen erhält.

«Ohne Auflagen wäre ein dominanter Marktführer mit mehr als 50 Prozent Marktanteil entstanden», sagte ein Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia.

Die EU-Kommission überwacht den Markt für Agrarrohstoffe und insbesondere Zucker seit Jahren. «Angesichts der hohen Zuckerpreise und der Zuckerknappheit in der gesamten EU ist es umso wichtiger, den Wettbewerb auf den bereits konzentrierten europäischen Zuckermärkten zu wahren», begründete EU-Kommissar Almunia die Entscheidung. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Weißzuckerfuture schmiert ab

 Südzucker verzeichnet deutlichen Ergebnisrückgang

 Londoner Terminbörse: Zuckerfuture auf Erholungskurs

 Nordzucker schließt schwierige Kampagne ab

 Terminnotierungen für Zucker zuletzt schwächer

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken