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26.03.2017 | 08:39 | Saatguthersteller 

Syngenta erlangt bedeutende Neuzulassungen

Frankfurt/Main - Die Frühjahrspressekonferenz des Schweizer Pflanzenschutz- und Saatgutherstellers Syngenta in Frankfurt am Main eröffnete der Geschäftsführer der Syngenta Agro GmbH, Dr. Manfred Hudetz, in diesem Jahr mit einem Update zur geplanten Übernahme des Konzerns durch ChemChina.

Syngenta
(c) syngenta
„Wir haben hinsichtlich der Einholung der erforderlichen behördlichen Genehmigungen und des Abschlusses der Transaktion deutliche Fortschritte erzielt", erklärte der Geschäftsführer gegenüber Vertretern der landwirtschaftlichen Fachpresse. 13 Aufsichtsbehörden haben mittlerweile ihre Zustimmung gegeben, wobei die Genehmigungen aus Brasilien, Kanada, China, der EU, Indien, Mexiko und den USA noch ausstehen.

Im Rahmen der kartellrechtlichen Überprüfung innerhalb der EU hat das Unternehmen zuletzt eine weitere Verlängerung des Überprüfungszeitraumes bis 12. April 2017 beantragt. „Wir gehen davon aus, die Transaktion im zweiten Quartal abzuschließen", so Hudetz weiter.

Global: Robuste Performance trotz eines weiteren schwierigen Jahres



Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte Syngenta aus globaler Sicht trotz widriger Umstände ein robustes Geschäftsergebnis erzielen. Trotz niedriger Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse und weiter niedriger Profitabilität für Landwirte gelang es dem Unternehmen, vor allem im vierten Quartal eine erfreuliche Umsatzentwicklung zu verzeichnen.

Europa erzielte im globalen Vergleich ein hervorragendes Wachstum, das trotz der ungünstigen Wetterbedingungen im zweiten Quartal maßgeblich zu einer soliden Performance beitrug. Die Region Asien/Pazifik konnte sich mit den nachlassenden Auswirkungen des El Niño weiter erholen, Nord- und Südamerika verzeichneten ein moderates Wachstum. Der Konzernumsatz sank zu konstanten Wechselkursen um 2 Prozent, bei einem Rückgang des Absatzvolumens um 4 Prozent und Preiserhöhungen von 2 Prozent.

Deutschland: Wachstum in schrumpfendem Markt



Das vergangene Jahr war auch aus deutscher Sicht nicht einfach. Das Wetter, die nach wie vor angespannte wirtschaftliche Situation und hoher Schädlings- bzw. Krankheitsdruck u.a. in Kartoffeln und Weinbau stellten die Landwirte vor große Herausforderungen. Dennoch gelang es dem Unternehmen, in einem schrumpfenden Marktumfeld wichtige Marktanteile hinzuzugewinnen. Als Wachstumstreiber zeigte sich hier der wichtige Markt der Fungizide – vor allem der Getreidefungizide.

Mit Blick auf das Saatgutgeschäft wurden im Weizen mit Kashmir und Findus zwei neue Sorten in der Qualitätsklasse A erfolgreich eingeführt. Die Erfolgsstellung in Braugerste konnte mit der Sorte Quench fortgesetzt werden. Darüber hinaus konnte Syngenta im vergangenen Jahr in Triticale seine Spitzenposition als Marktführer weiter ausbauen.

Wichtige Neuzulassungen für den deutschen Pflanzenschutzmarkt



Pünktlich zur Saison erhielt Syngenta für seinen neuen Carboxamid-Wirkstoff SOLATENOLTM die Zulassung für alle Getreidearten. SOLATENOLTM wird dabei in Kombination mit dem Azol-Wirkstoff ProthioconazolTM unter dem Namen ElatusTM Era vertrieben. „Wir freuen uns, diese Fungizid-Innovation jetzt, rechtzeitig zur Saison 2017, an die Landwirte in Deutschland ausliefern zu können und die nächste Generation der Carboxamide auf den Markt zu bringen", sagte Dr. Manfred Hudetz.

Daneben wurde mit GEOXE (Wirkstoff: Fludioxonil) ein neuer Fungizidwirkstoff gegen Lagerfäule in Kernobst (Apfel, Birne) zugelassen. Das Produkt zeichnet sich gegenüber bisherigen Standards durch ein deutlich verbessertes Wirkungsniveau gegen ein breites Wirkungsspektrum pilzlicher Erreger von Lagerfäulen aus. Auf Basis einer ausgesprochen kurzen Wartezeit von nur drei Tagen kann eine gezielte Bekämpfungsstrategie bis kurz vor der Ernte durchgeführt werden.

Mit Blick auf die derzeit vorherrschende Zulassungssituation in Deutschland mahnte der Geschäftsführer nochmals an, geeignete politische und behördliche Maßnahmen zur Steigerung der Zulassungseffizienz in die Wege zu leiten. In diesem Zusammenhang erinnerte er an die politische Forderung des Industrieverbands Agrar, eine nationale Zulassungsbehörde zu schaffen.

Syngenta investiert weiter in Züchtung



Syngenta investiert weiter in den Standort Deutschland. Nach umfangreichen Investitionen in den vergangenen Jahren, stärkt Syngenta die Züchtung in Deutschland auch 2017 weiter. So wurde im vergangenen Jahr das Zuckerrüben-Programm für Zentraleuropa von Schweden nach Bad Salzuflen verlagert.

Daneben baut das Unternehmen ebenfalls in Bad Salzuflen 3.000 m 2 Prozess- und Lagerflächen. Nach der Eröffnung Ende 2017 liegt der Fokus der Anlagen auf Hybridgetreide. Ziel ist es, die genetische Reinheit in allen Prozessschritten zu gewährleisten. Das Investitionsvolumen beträgt 7,8 Millionen Euro, Baubeginn ist Ende April.

Auch am Züchtungszentrum im sachsen-anhaltinischen Hadmersleben wird investiert. Nach der Eröffnung des EAME Qualitätslabors für Getreideanalyse werden dort nun indirekte Backtests für Weizen und alle gängigen Qualitätsanalysen in Weizen und Gerste für Deutschland, Frankreich und Großbritannien durchgeführt.

ElatusTM Era auf dem Weg zu den Kunden



„Mit der Zulassung am 07. März 2017 steht ElatusTM Era den deutschen Landwirten in zwei unterschiedlichen Angeboten zur Verfügung", erklärte Dr. Thomas Pape, Verkaufsleiter Deutschland / Österreich der Syngenta Agro GmbH bei der Pressekonferenz. „Beide Produkte überzeugen durch ihre breite Wirksamkeit, dennoch sehen wir regionale Schwerpunkte für die einzelnen Lösungen", so Pape weiter.

ElatusTM Era Opti (ElatusTM Era + Amistar Opti) wirkt breit gegen alle wichtigen Krankheiten. Im Weizen sind die Wirkungsgrade gegen Septoria tritici und Roste hervorzuheben, wobei ElatusTM Era hier den neuen Standard bei der Bekämpfung dieser beiden Erreger setzt. In der Gerste gewinnt Ramularia immer mehr an Bedeutung. Neben den bekannten Problemgebieten in Süddeutschland breitet sich die Krankheit rasant in Richtung Norden aus.

Wie interne und amtliche Offizialversuche bestätigen, können mit Chlorthalonil-haltigen Produkten höchste Wirkungsgrade und Mehrerträge erzielt werden. ElatusTM Era Opti wirkt auch auf höchstem Niveau gegen schwer bekämpfbare Ramularia und erzielt nachweisbar Mehrerträge von mehr als 10 dt/ha im Vergleich zu Wettbewerbslösungen. Neben der sichersten Ramularia-Wirkung bietet ElatusTM Era Opti einen umfassenden Schutz bei allen anderen wichtigen Blattkrankheiten der Gerste, wie Netzflecken, Zwergrost oder Rhynchosporium.

ElatusTM Era Sympara (ElatusTM Era + Sympara) sorgt für einen kompletten Blattschutz und wirkt zuverlässiger in allen Situationen. Es bietet ein neues Leistungsniveau bei der Bekämpfung aller Blattkrankheiten, gleichzeitig sorgt es beständig für Höchsterträge. Besonders deutlich wird dies bei der Bekämpfung von Septoria tritici im Winterweizen.

Enorme Befallsintensitäten von Septoria finden sich regelmäßig besonders in Küstenregionen mit langanhaltender und gleichmäßiger Feuchtigkeitsversorgung. Die hohe Wirkstoffaufladung garantiert höchste Sicherheit auch bei Starkbefall. ElatusTM Era Sympara wirkt lang andauernd protektiv und stoppt latente Infektionen. Damit steht das Produkt für mehr Flexibilität bei der Anwendung.

Syngenta sieht sich derzeit als einzigen Komplettanbieter in Getreide. Diese Kerneigenschaft will das Unternehmen mit der Einführung von ElatusTM Era weiter stärken. „Auf den Punkt gebracht: Wir leben Getreide!", so Pape abschließend.

Standortangepasste Züchtung für leistungsfähige Sorten



Das züchterische Know-how des Unternehmens spiegelt sich im gut gefüllten Portfolio wider. Mit Toreroo präsentiert Syngenta die nächste Generation von Gersten-Hybriden, die eine einzigartige Kombination aus Ertragsstärke und agronomischem Fortschritt darstellen. Im Weizen wurden im vergangenen Jahr die ertragsbetonte A-Sorte Kashmir und die qualitätsorientierte A-Sorte Findus in den Markt eingeführt.

Im Jahr 2017 wurden die Neuzulassungen für weitere neue Sorten in den verschiedenen Qualitätsgruppen erteilt: Safari als B-Weizen, Beryll als E-Weizen. In der Braugerste wird in diesem Jahr die neue international bedeutsame Sorte Laurate eingeführt, die sich durch hohes bis sehr hohes Ertragspotenzial sowie ausgezeichnete Blattgesundheit auszeichnet. Bei Triticale baute Syngenta die marktführende Stellung u.a. mit der neuen Sorte Lombardo im Anbau und der Vermehrungsfläche nochmals aus, für die Sorte Temuco wurde ebenfalls diese Woche die Zulassung erteilt.

Im Mais stellte Syngenta in Frankfurt mit SY Gordius eine neue Powercell-Hybride vor, die sich vor allem durch eine hohe Restpflanzenverdaulichkeit auszeichnet und ihre Stärken in einer maisbetonten Fütterung hat. Mit Rhinema bringt das Unternehmen darüber hinaus die erste vierfach tolerante Zuckerrübensorte auf den deutschen Markt.

Nachhaltigkeit von Pflanzenschutz-Strategien



„Resistentmanagement wird auf Grund der geringen Zahl von Wirkstoffgruppen immer wichtiger" erklärte Dr. Michael Käsbohrer, Leiter Technischer Service Deutschland Österreich. Am Beispiel von Ramularia c.c. erläuterte der Technikleiter, wie sich die Krankheit binnen weniger Jahre zur dominierenden Gefahr in Wintergerste entwickelt hat.

„Ertragseinbußen von mehr als 20dt/ha sind dabei keine Seltenheit" so Käsbohrer weiter. Grund für die schnelle regionale Verbreitung ist ein deutlicher Wirkungsrückgang durch SDHI-Wirkstoffe innerhalb der letzten 2-3 Jahre. Syngenta bietet mit ElatusTM Era Opti bundesweit hervorragende Wirkungsergebnisse bei einem gleichzeitigen Ertragsvorteil von mehr als 10dt/ha.

Mit Blick auf den Weizen ist ein konsequentes Resistenzmanagement bei Septoria tritici vorrangig zum Schutz der Triazol-Wirksamkeit notwendig.

Ein Beispiel für gutes Resistenzmanagement ist der Mais. Hier kommen seit mehr als 25 Jahren Wirk-stoffkombinationen zum Einsatz. Aber auch hier treten nach der Anwendung von Solo-ALS Produkten unmittelbar erste Resistenzen gegen ALS bei Hühnerhirse auf.

10 Jahre Hybridtechnologie in Gerste



2017 ist das Jubiläumsjahr für Hybridtechnologie in Gerste. Im Jahr 2007 hat Syngenta mit der Sorte Zzoom diese damals neue Technologie in Deutschland eingeführt. „Rückblickend auf die vergangenen 10 Jahre stellen wir für uns fest, dass die Einführung einer neuen Technologie spannend ist, Überraschungen bereit hält aber ein beachtliches Leistungspotential bietet." erklärte Dr. Michael Käsbohrer.

Mit Blick auf den Zuchtfortschritt konnte Syngenta nach Jahren der Stagnation in den 90er mit Hybridgerste wieder mit Ertragssteigerungen aufwarten. Daneben haben sich Anpassungsbreite der Sorten sowie Strohstabilität und Kornausbildung deutlich verbessert. Nach anfänglichen Schwierigkeiten verfügt das Unternehmen heute über ein stabiles und ausgereiftes Vermehrungssystem. Züchtung und Produktion und Vermehrung der Gersten-Hybriden findet in Deutschland statt.

Am Kompetenzzentrum für Hybridgerstenzüchtung in Bad Salzuflen arbeiten die Züchter heute vor allem an der Frage, in welchem Ausmaß Hybridgerste zum Thema Ressourceneffizienz (Düngeeffizienz) beitragen kann. Die nächste (dritte) Generation von Gersten-Hybriden verspricht einen weiteren Sprung in den Ertrags- und Anbaueigenschafen. Dr. Michael Käsbohrer fasste zusammen: „Wir verfügen nun über eine stabile Technologieplattform, die wir auf die anderen Getreidearten, speziell den Weizen, übertragen können."

Der Good Growth Plan - die Nachhaltigkeitsinitiative von Syngenta



Seit mittlerweile sechs Jahren verfolgt Syngenta weltweit seinen Plan für verantwortungsvolles Wachstum. Die Schwerpunkte liegen laut Peter Hefner, Head Corporate Affairs Deutschland / Österreich, darin, Nutzpflanzen effizienter zu machen, den Nutzen neuer Technologien besser zu kommunizieren, Biodiversität zu fördern und gute Arbeitsschutzpraktiken zu vermitteln.

2017 wird Syngenta sein Engagement rund um den Good Growth Plan weiter intensivieren. So werden im Frühsommer die Standorte Bad Salzuflen und Hadmersleben zu Plattformen für nachhaltige und produktive Landwirtschaft gemacht. Auf den sogenannten „Interra Farmen" geht es in erster Linie um die Förderung innovativer Ansätze der Pflanzenproduktion. Daneben bietet die Plattform die Möglichkeit der aktiven Ansprache wichtiger Vertreter wichtiger Interessengruppen und der Öffentlichkeit sowie der Unterstützung der Umsetzung nachhaltiger Lösungen durch die Landwirte.
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