Nach fünf erfolglosen Verhandlungsrunden sehe man «seitens Gewerkschaft und Tarifkommission keine Bereitschaft, sich mit den tatsächlichen Rahmenbedingungen des Unternehmens auseinanderzusetzen», teilte die Firma am Dienstag mit. Die Verhandlungen seien vollkommen festgefahren. Als möglicher Termin für die Moderation wurde Mittwoch oder Samstag dieser Woche genannt.
Bei dem freiwilligen Verfahren soll eine von beiden Seiten anerkannte Persönlichkeit den Konflikt schlichten.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) begrüßte auf Anfrage die Initiative. «Alle Gespräche, die uns vorwärtsbringen, sind sinnvoll», sagte Gewerkschaftssekretär Olaf Klenke. Es gelte aber auch, die berechtigten Forderungen der Beschäftigten zu berücksichtigen. Damit müsse sich die Geschäftsführung endlich auseinandersetzen.
Die
NGG fordert eine Lohnerhöhung von insgesamt zwei Euro pro Stunde in zwei Schritten bis Ende 2023. Die Geschäftsführung hatte dagegen gleichfalls in zwei Stufen insgesamt 1,20 Euro und eine Einmalzahlung in Höhe von 400 Euro angeboten. Die Geschäftsführung bezeichnete die Forderung der Gewerkschaft als unrealistisch. Zugleich warf sie ihr mangelnde Verhandlungsbereitschaft vor. Die Gewerkschaft wiederum machte geltend, dass viele der 150 Beschäftigten in Riesa nur einen Stundenlohn von 12,51 Euro erhalten. Nach Gewerkschaftsangaben befand sich die Belegschaft am Dienstag schon 666 Stunden im Streik.
Die Teigwaren Riesa GmbH gehört der Unternehmerfamilie Freidler aus Baden-Württemberg, die auch den schwäbischen Nudelhersteller Alb-Gold in Trochtelfingen besitzt. In der Vergangenheit hatten Beschäftigte aus Riesa auch in Trochtelfingen für ihre Lohnerhöhung demonstriert.