Wie der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI), Dr. Carsten Bernoth, am Donnerstag (9.9.) in Bonn erklärte, bekommen die Hersteller deutliche Preiserhöhungen beim Einkauf der wichtigsten agrarischen
Rohstoffe Weizen, Soja und Zucker sowie im Verpackungsbereich besonders zu spüren.
Dem BDSI zufolge kletterte der
Weizenpreis am
Warenterminmarkt binnen eines Jahres um 50 %. Der Pariser Weizenfuture mit Fälligkeit im Dezember 2021 habe sogar ein Allzeithoch erreicht; das Papier war im Juli 2013 eingeführt worden. Es werde eine unterdurchschnittliche Ernte erwartet. Auch die Kosten für
Milchpulver, Zucker, Haselnüsse und Soja seien deutlich gestiegen. Ursachen seien niedrigere Erträge, geringere Importe aus Drittländern und der Nachfrageanstieg in Asien.
Laut BDSI sind auch die Kosten für Energie kräftig gestiegen. Der
Strompreis für Industriekunden habe sich in einem Jahr fast verdoppelt. An der Leipziger
Terminbörse European Energy Exchange (EEX) koste Strom zur
Lieferung im kommenden Jahr fast 70 Euro/MWh. So hoch sei der Großhandelspreis, der Grundlage für viele Verträge der Industriekunden sei, seit zwölf Jahren nicht mehr gewesen.
Zum Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 habe der Preis noch bei 35 Euro/MWh gelegen. Getrieben werde der Strompreis vom ebenfalls steilen Anstieg des CO2-Preises, der sich seit Anfang 2021 auf 25 Euro/t belaufe. Derweil seien die Frachtkapazitäten auf Straße, Schiene und Wasser zurzeit unzureichend, stellte der Verband weiter fest.
Während der Corona-Pandemie und infolge eines zeitweise brachliegenden Welthandels hätten viele Firmen ihre Kapazitäten und Bestände abgebaut, auf die nun eine sprunghaft steigende Nachfrage im Zuge der wirtschaftlichen Erholung in vielen Teilen der Welt treffe. Allerdings erkannte der BDSI auch einen „Lichtblick“, denn im asiatischen Raum sei die Nachfrage nach deutschen Süßwaren gestiegen. Zudem würden die Geschäftsaussichten in den USA wieder optimistischer beurteilt.